Werden Dieselfahrzeuge aus Innenstädten verbannt?

Guss

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Grenzwertüberschreitung: 5 für den CX5 2.2sky ... wozu die ganze Aufregung [emoji23]


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Ingo

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1. (2011–17)
Motor
2.5 G AWD

Kladower

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Hamburg geht als erste Stadt den Weg, partiell ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge die nicht mehr EURO VI erfüllen, auf "Teilstrecken" einzuführen.
In einer Straße auf einem Teilstück von 580m Länge. ;)

In anderen Zeitung ändert sich die Stimmung der Berichterstattung gerade. In der FAS gab es am Sonntag einen Artikel "Diesel kann gerettet werden" wonach Euro 5 durch Software-Updates und ggf. Nachrüstungen einer Abgasrückführung "sauber" gemacht werden sollen. Und BMW berichtet wieder von steigenden Absatzzahlen beim Diesel.
 

weristda

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Diese ganze Diskussion ist im Grunde so schwachsinnig.
Wie ihr schon erwähnt habt, schaut niemand auf die Schiffe, die mit Schweröl die Luft z. B. mit Feinstaub verpesten.
Dazu kam am Montag ein interessanter Bericht in WISO (ZDF).
Jetzt ist das eher ein regionales Problem aber auch die wollen saubere Luft.
Was durch manche privaten Schornsteine geblasen wird, möchte ich auch nicht genau wissen.
Bei Inversionswetterlage ist es aber alles andere als angenehm.

Weiter gibt es eine Menge manipulierter LKWs (besonders aus dem Osten), die ein Modul (keine 100 €) zur Abschaltung der Adblue-Einspritzung verbaut haben. Dadurch fallen die Abgase von Euro 6 auf Euro 1! zurück.
In Deutschland wird das nicht kontrolliert, obwohl es den Behörden bekannt ist.

Aber mit dem Autofahrer kann man es ja machen.
 

HH CX-5

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Gilt das auch für die vielen Schiffe im Hamburger Hafen oder der Elbe????

Frag mich wer da mehr Feinstaub rausbläst :mad:
Wie ihr schon erwähnt habt, schaut niemand auf die Schiffe, die mit Schweröl die Luft z. B. mit Feinstaub verpesten.
Da das Whataboutism ("und was ist mit ...?") wieder Blüten treibt: hat sich jemand mal die Mühe gemacht, den Artikel im Abendblatt auch zu lesen?

Überraschung! Es geht bei den Straßensperrungen gar nicht um Feinstaub, sondern um Stickoxide, und auch an die Schiffe im Hafen wird gedacht (Fettung durch mich).
Abendblatt schrieb:
Zum Hintergrund: Seit Einführung der strengen EU-Grenzwerte für Stickoxide im Jahr 2010 werden diese in jedem Jahr an allen vier großen Hamburger Messstationen überschritten. Hauptquellen der giftigen Stickoxide, die zu chronischem Husten, Bronchitis, Asthma, Entzündungen oder Lungenkrebs führen können, sind der Kfz-Verkehr und Schiffsabgase.
Abendblatt schrieb:
Neu sei für den Senat auch gewesen, "dass die Hintergrundbelastung aus dem Hafen an einigen Straßen am Nordufer der Elbe ein erhebliches Problem für die Luftqualität ist", so Kerstan. "Dem begegnen wir mit neuen und zusätzlichen Anstrengungen im Hafen." So soll es künftig ein Bonus-Malus-System beim Hafengeld geben, sprich: Schiffe, die mehr Dreck in die Luft pusten, müssen mehr zahlen. Auch sollen Fähren Barkassen und Schlepper rasch mit modernen Antrieben ausgestattet werden. Zudem soll es neue Landstromanlagen zur Versorgung von Schiffen geben.
Es geht um ein Gesamtkonzept zur Luftreinhaltung. Das soll nicht heißen, dass das alles gut und richtig ist, aber ein kleiner Blick auf die Fakten ist manchmal nicht verkehrt, bevor man sich ganz umsonst aufregt (obwohl, es macht ja so viel Spaß ...;)).
 
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Guss

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Bei dem Schiffsverkehr nur zur Info. Die Flotten mussten umgerüstet werden und dürfen nicht mehr mit Schwerölverbrennung in die Häfen einlaufen. Kurz vor Erreichen der Häfen wird von Schweröl auf Schiffsdiesel umgestellt. Die Schornsteine wurden zudem mit Filtern versehen. Nicht um sonst zahlst die Industrie hohe Zuschläge für diese Umrüstung und Auflage (seit Anfang 2015).
Klar, so sauber wie unsere Diesel sind sie wahrscheinlich nicht aber hier wurde/wird auch was gemacht ;)


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Chris1969

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Es geht um ein Gesamtkonzept zur Luftreinhaltung. Das soll nicht heißen, dass das alles gut und richtig ist, aber ein kleiner Blick auf die Fakten ist manchmal nicht verkehrt, bevor man sich ganz umsonst aufregt (obwohl, es macht ja so viel Spaß ...;)).

Ich gebe zu, dass ich die Artikel gar nicht erst gelesen habe. Vielleicht weil ich es eigentlich gar nicht mehr lesen will.
Ob es nun um Feinstaub oder um Stickoxide geht. Beides immitieren sowohl Diesel- KFZ als auch -Schiffe. Und noch vieles andere mehr. Aufgrund der geografischen Lage Hamburgs fand ich den Vergleich Auto und Schiff hier aber treffend.
Ohne jetzt über belastbare Zahlen zu verfügen sagt mir mein Bauchgefühl als Hamburg-Tourist aber, dass bei dem regen Schiffsverkehr an und zu einem der größten Seehäfen die Schiffahrt einen sehr großen, wenn nicht sogar den größten Anteil an dieser Belastung trägt. Und klar wurde auch etwas dagegen getan.

Bemerkenswert finde ich nur immer wieder, wie du ja sehr schön herausgearbeitet hast, dass beim KFZ Fahrverbote ausgesprochen werden und z.B. die Schifffahrt sich stattdessen durch höhere "Geldstrafen" freikaufen kann. Unbeachtet wie hoch diese Strafe ist.

(Zitat:"Dem begegnen wir mit neuen und zusätzlichen Anstrengungen im Hafen." So soll es künftig ein Bonus-Malus-System beim Hafengeld geben, sprich: Schiffe, die mehr Dreck in die Luft pusten, müssen mehr zahlen. Auch sollen Fähren Barkassen und Schlepper rasch mit modernen Antrieben ausgestattet werden.)

Da mir als Touri die örtlichen Begebenheiten nicht so bekannt sind möchte ich aber trotzdem hier überspitzt in den Raum stellen: Ich darf zwar nicht mit meinem PKW in die Umweltzone, daher muß ich das Auto vorher stehen lassen und fahre stattdessen mit einer "stinkenden" Barkasse in die Umweltzone? Das kann es ja wohl nicht sein.

Also fährt man mit seinem Auto verbotenerweise in die Umweltzone und wenn man erwischt wird zahlt man halt die "Geldstrafe" wie es bei den Schiffen auch usus ist. ;)

Im Moment bin ich froh keinen Diesel zu fahren. Aber die Zeit wird kommen, dass auch diese Fahrzeuge am Pranger stehen werden. Dessen bin ich mir sicher.
 

Chris1969

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Achja und um Mißverständnissen vorzubeugen:

Ich bin absolut nicht gegen eine bessere und saubere Umwelt. Ganz im Gegenteil.

Ich vermisse halt nur den Sinn bzw. das Gespür für die Verhältnismäßigkeit der Mittel.
Aber das ist leider den Lobbyisten in unserer Politik geschuldet. :(
 

Oldschool

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2.5 G AWD
Moin, Moin....

ich werde mich zu dem Thema nicht groß äußern, nur... Der Hamburger Hafen hat in 2016 massiv an Containerumschlag verloren. Nicht nur wegen der Verschlickung des Hafens, für den der Senat und neben den Grünen diverse "Naturschutzverbände" verantwortlich sind. Allein das CTA in Altenwerder hatte einen Rückgang um über 50%, was mich zwar persönlich hinsichtlich des früheren abendlichen Chaos im Abendverkehr auf der Heimfahrt südlich des Elbtunnels freut, aber für die Stadt nicht gut ist. Ich arbeite in Altenwerder.
Grundsätzlich sollte man aber zwischen Ankündigungen und getroffenen Entscheidungen im Hamburger Senat unterscheiden. Zweiteres wird die Diesel-Fahrer betreffen, ersteres ist nur Gelaber der Öko-Terroristen im Hamburger Rathaus.
Sofern ich richtig informiert bin, geht es bei den geplanten! Landstromanlagen um ganze 4 Stück, was angesichts der Größe des Hamburger Hafens - der Größe des Kölner Stadtgebietes - eine Lachnummer ist. Und wer glaubt, dass die Reedereien Millionen investieren, um ihre Schiffe für die grünen Spinner zu modernisieren, gehört betreut.
Die Reeder kämpfen durch den Exportrückgangs Chinas ums Überleben, legen teilweise Schiffsrouten zusammen - wir leiden als Importeur selbst darunter - und versuchen so, die Kosten zu amortisieren. Viele Mega-Containerschiffe wurden in den Werften storniert.

Hamburg kann es sich gar nicht leisten, noch mehr Umschlg an Rotterdam und auch Bremerhaven zu verlieren. Da wird der gewerkschaftliche Einfluss - über 80% der HHLA-Mitarbeiter sind organisiert - schnell zum Sturm im Hamburger Rathaus werden.

Mein Fazit: wieder einmal werden die arbeitenden und Steuern zahlenden Bürger drangsaliert und alles andere ist nur Geschwafel. Der Verkehr wird nicht weniger, sondern verlagert sich nur auf andere Straßen.

Ok, war doch mehr, als ich schreiben wollte... Sorry

Oldschool
 

Kladower

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Off-Topic:

... Verschlickung des Hafens, für den der Senat und neben den Grünen diverse "Naturschutzverbände" verantwortlich sind.
Ich hatte verstanden, dass für die Verschlickung des Hamburger hauptsächlich der geringe Wasserstand der Elbe und die Elbvertiefungen der letzten Jahre verantwortlich sind und verschiedene Umweltverbände gegen weitere Vertiefungen klagen.

Aber wie sagte doch treffend Volker Pispers? "Wenn man weiß wer der Böse ist, hat der Tag Struktur" ;)
 
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menkman

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2.5 G AWD
Bemerkenswert finde ich nur immer wieder, wie du ja sehr schön herausgearbeitet hast, dass beim KFZ Fahrverbote ausgesprochen werden und z.B. die Schifffahrt sich stattdessen durch höhere "Geldstrafen" freikaufen kann. Unbeachtet wie hoch diese Strafe ist.

Stell dir mal vor was die Folgen wären wenn es für die Reedereien nicht möglich wäre sich "freizukaufen".
Nehmen wir mal an das es für Schiffe Umweltplaketten analog zum KFZ geben würde und Schiffe mit roter Plakette dürften nicht mehr in Hamburg einlaufen.

Das hätte m.E. drei unmittelbare Folgen:
- die Schiffe würden Rotterdam, Antwerpen oder Bremerhaven anlaufen
- die dort gelöschen/geladen Waren und Güter müssen per LKW transportiert werden
- dein Portemonnaie wäre leerer und die Straßen voller (das mit den Straßen hinkt ein klein wenig)

Die mittelbaren Folgen für die Infrastruktur (wirtschaftlich) wären sicher auch einschneident.

Da mir als Touri die örtlichen Begebenheiten nicht so bekannt sind möchte ich aber trotzdem hier überspitzt in den Raum stellen: Ich darf zwar nicht mit meinem PKW in die Umweltzone, daher muß ich das Auto vorher stehen lassen und fahre stattdessen mit einer "stinkenden" Barkasse in die Umweltzone? Das kann es ja wohl nicht sein.

Naja - man könnte argumentieren das eine Barkasse, ähnlich wie ein Bus, deutlich mehr Menschen auf einen Schlag irgendwohin bringt als ein Individualfahrzeug und somit pro Kopf gerechnet umweltfreundlicher ist. Die ganzen Autos der Touris brauchen übrigens auch noch viel mehr Platz im "ruhenden Verkehr" als so eine Barkasse.

Gruss
Claus
 

Booma

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Hamburg leidet unter den selben Spinnern wie Berlin. Nur leider sind die betreffenden Parteien demokratisch legitimiert, was in der Folge bedeutet, dass es mit dem geistigen Zustand der Einwohner nicht weit her ist. Berlin ist auch nur noch durch Klientel-Politik geprägt, ominöse Bürgerinitiativen die laut schreien und die gesamte Stadt in Geiselhaft nehmen. Die Konsequenzen werden erst später wirklich spürbar, wenn der wirtschaftliche und infrastrukturelle Schaden eingetreten ist. Aber zumindest die Berliner haben nie gelernt für ihr Handeln die Verantwortung zu tragen. Der Länderfinanzausgleich wird es schon richten [emoji6]

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