Ich habe vor dem Kauf meines neuen KF 2021 lang und ausführlich mit dem Werkstattleiter meines Händlers geplaudert. Es ging um die Frage ob der neue wieder ein Diesel wird oder ein Benziner.
Er sagte mir, die Benziner seien, unabhängig von der Laufleistung, wirklich "rock-solid". Die machen keine Probleme und sind seit Jahren vollkommen unkritisch. Er kann aus seiner täglichen Erfahrung nichts negatives sagen.
Bei den Dieseln sähe es anders aus. Die waren bis zum KF sehr anfällig, gerade wenn auch mal häufiger Kurzstreckenbetrieb war. Die Regeneration war dort noch nicht so ausgereift und alle Diesel (auch ganz unabhängig von Mazda) haben bis heute das Problem der Verrussung, ganz unabhängig vom Fahrprofil.
Die meisten Kunden meinte er, würden das erstmal gar nicht bemerken, weil der Leistungsverlust schleichend wäre, eines Tages sind sie dann dicht und dann muss einiges gereinigt oder ausgetauscht werden. Er sprach von Ansaugbrücke, Abgasrückführung (irgendein AGR-Ventil oder so...) usw. Er sagte, er würde heute nur noch einen Diesel enpfehlen, wenn der jeden Tag endlos Strecke macht, aber nicht als "Stadtauto" (so wie bei mir). Das sei zwar alles seit dem KF und der letzten Motorgeneration mit der Regenration deutlich besser geworden und zumindest das Freibrennen der Partikelfilter ist nur noch sehr selten (extern durch Ausbau) nötig, bei der KE-Generation war das noch deutlich anders, wenn man die nicht richtig behandelt hat.
Er riet mir daher zum Benziner, auch wenn der mehr schluckt, weil die einfach standfest und vollkommen unproblematisch wären. Der Benziner hat eben keine aufwändige Abgasnachbehandlung nötig (außer dem üblichen unproblematischen Katalysator), keine Russprobleme in der Abgasrückführung und ist ansonsten sehr stabil konstruiert meinte er. Die heutige notwenige Abgasnachbehandlung wegen der gesetzlichen Auflagen und Vorschriften beim Diesel machen die Technik anfälliger und lohne sich, aufgrund des immer weiter steigenden Preisunterschiedes zwischen Benziner und Diesel und den Nachfolgekosten beim Diesel kaum noch. Er saget auch: Klar, Benzin pro Liter ist teuer, aber rechnen sie mal den Steuerunterschied, die zusätzlichen Kosten im Laufe der Zeit (die meist in der Kalkulation fehlt), die meist etwas höhere Versicherung mit rein und rechnen sie aus, wieviel sie im Jahr fahren müssen, dass der Diesel dann noch preisgünstiger im Unterhalt ist. Er sagte, er hätte nicht nachgeschaut, aber gefühlt steht bei ihm jeder zweite Diesel in den ersten 4-5 Jahren bei ihm, mit irgendeinem Problem, dass aus der Abgasnachbehandlung direkt oder indirekt resultiert. Benziner kommen ausserhalb der Inspektion fast nur die Werkstatt, wenn sie einen Unfall hatten, aber nicht wegen irgendetwas, was mit dem Motor zu tun hat.
Er sagte abschließend, also wenn ich im Jahr 60.000 Kilometer oder mehr abreisse, würde er heute noch zum Diesel raten. Im gemischten Stadtbetrieb oder mit weniger Kilometer, wäre, je nachdem wie der Kunde auf die Regeneration achtet usw. ein Diesel nicht mehr empfehlenswert, weil unterm Strich einfach nur teurer. Vor Jahren wäre das noch anders gewesen, da hätte ich ein Diesel sogar bei 15.000-20.000 Kilometer im Jahr gerechnet, aber heute durch die Nachfolgekosten nicht mehr.
Und ja, er wüsste dass der Diesel mit den vielen Newtonmetern mehr Spaß macht, aber das müsste man halt teuer bezahlen, vor allem, wenn man den Wagen länger behalten will. Er meinte, ganz unabhängig von der Laufleistung, würde er einen Diesel heute nach 3-4 Jahren abgeben, bevor es mit dem Ärger losgeht. Die Benziner der letzten 10 Jahre, würde man eigentlich nicht kaputt bekommen und die würden kaum andere Kosten verursachen als die üblichen im Rahmen der Inspektion, egal ob im Kurzstreckenbetrieb oder als Dauerläufer. Er meinte: Eher rostet der Wagen durch, als dass der Motor aufgibt und die Modelle der letzten Jahre gelten nicht als sonderlich rostanfällig.
Da der Mann bisher mit seinen Ansagen und Voraussagen immer richtig lag, habe ich dann den Benziner bestellt, nach dem ich aber mit meinem Diesel die letzten 3,5 Jahre auch sehr zufrieden war und selbst keine Probleme hatte.
Ja mein Gott, ich habe 20 Jahre einen Astra F Benziner 320.000 Kilometer gefahren (ohne jegliche Probleme außer einer defekten Lichtmaschine und einer neuen Kupplung nach 280.000) und ihn anschließend verkauft, da wird ja wohl ein 2,5-Liter Motor als Sauger mindestens das Gleiche machen. Ich mache mir das keine Sorgen. Natürlich gibt es immer wieder Montagsautos, aber über die Masse vertraue ich mal meinem Werstattleiter, dass die Benziner total unproblematisch sind.
Da würde ich mir eher Gedanken machen, wie die vielfach verbaute Elektronik durchhält.