Ich möchte noch einmal nachlegen (bin halt ein alter Öl-Freak), und es paßt am besten in diesen Thread (schon von der Überschrift her).
- Mazda empfiehlt ja nun wärmstens sein Supra 0W-20, kann man lt. Mazda ganzjährig (=immer) fahren. Hmmm...wenn ich mir die dazugehörige Einsatztemperatur ansehe (Handbuch, Kap. 6-29), geht die von ca. -35°C bis +50°C. Damit wäre eigentlich alles in Europa abgedeckt.
Erstaunlich dann allerdings, das nach der SAE-Temperaturtabelle (
https://www.auto-motor-oel.de/ratgeber/motoroel-viskositaet/1396/#Viskositaet-der-SAE-Klassen-Mehrbereichsoele) der Einsatzbereich eines solchen Öls nur bis +20°C geht. Das dürfte dann zwischen Mai und August sehr, sehr eng werden, im letzten Jahr hätte es definitiv nicht gereicht.
Schauen wir uns das Ganze auch mal für das Mazda-Öl Ultra 5W-30 an:
- lt. Mazda Temperatureinsatzbereich von ca. knapp -30°C bis +50°C (der obere Bereich übrigens wie zuvor beim 0W-20, was schon für sich genommen äußerst zweifelhaft ist, denn ein 30er muß höhere Umgebungstemepraturen abkönnen als ein 20er).
Sehen wir nun erneut in die vg. SAE Temperaturtabelle: danach kann ein entsprechendes ÖL immerhin bis +30°C eingesetzt werden (der untere, Minusbereich, ist ja hier nicht so sehr von Interesse). Auch das wäre letzten Sommer schon echt knapp geworden, da gab´s ja reihenweise Tage mit Temperaturen deutlich oberhalb 30°C.
Man fragt sich verdutzt: ja, was denn nun? Ist die SAE Tabelle vielleicht für Mazda gar nicht relevant? Doch, ist sie natürlich, denn Mazda gibt ja SAE Werte an (also müssen sie sich auch an die Spezifikationen halten, sonst gibt´s nämlich einen Riesenärger). Und die Überschrift lautet schlichtweg: SAE-Viskositäten.
An alternativen Ölqualitäten werden dann wiederum nur besagt SAE-Klassen angeboten, wobei aber API SL/SM/SN oder ACEA A3 oder ACEA A5 gefordert werden. (Bei den API-Qualitäten muß man wissen: je höher der zweite Buchstabe, umso besser die Qualität; SL gibt´s kaum noch, SM ist Standard, SN ist das Neueste).
Daraus folgt: wir werden gnadenlos an der Nase herumgeführt, jaja, speziell entwickelt für ihre Mazda-Motoren etc. etc.. Warum? Gegenfrage: wie kommt das Geld des Kunden am besten in die Tasche von Mazda?
Aber lesen wir weiter im Mazda Handbuch Kap. 6-29: »Außer Europa« (aber nur da, natürlich) darf man auch 10W-40, 10W-50, 5W-40 und 0W-30 fahren (da stehen noch mehr drin, aber m.E. nicht interessant vor dem Hintergrund obiger SAE-Werte). Da sind dann sogar geringere API-Klassen möglich, ACEA wird gar nicht mehr angeführt (weil ACEA eine in Europa gültige und eingeführte Norm ist). Nehmen wir´s mal wörtlich: in Süd-Sizilien oder Süd-Spanien darf ich lt. Mazda mit 0W-20 auch im Sommer herumfahren, einige Kilometer weiter südlich in Tunesien oder Marokko (Alarm, dort ist Hitze) darf´s dann sogar ein 40er, ja ein 50er sein. Die kürzeste Entfernung von Spanien (Tarifa) nach Marokko (Ksar el Majaz) ist so ungefähr 30km. Die machen das also aus? Die Temperaturen nehmen sich weiß Gott nicht viel....
Na, da schalte ich doch lieber meinen Kopf ein und komme zu folgendem Ergebnis: hier bei uns ist ein 0W-40 oder ein 5W-40 wohl die erste Wahl, wenn es mindesten ACEA A3 und/oder API SL oder besser kann. Für Benziner gibt es reihenweise derartige Öl, beim Diesel muß man dann wohl noch darauf achten, ob der DPF schwefelarm braucht oder nicht (nicht mein Ding, ich fahre keinen Diesel).
Wenn man sich dann noch für ein vollsynthetisches Öl entscheidet, kann die Frage, welche Qualität das Öl lt. Anzeige MZD hat, wirklich vernachlässigt werden, wenn man irgendwo zwischen 10-15.000km einen Wechsel plant. Da ist es dann viel wichtiger: wie kann man diese völlig irritierende und damit nichtssagende MZD-Meldung wegdrücken? Ich wußte gar nicht, daß es so eine Anzeige überhaupt gibt, weil ich sie natürlich sofort deaktiviert habe, magels irgendeiner Relevanz.