Ach ja, die bösen Versicherungen ... führen nur Böses im Schilde. Dabei ist deren Aufgabe doch, für möglichst wenig Beiträge möglichst viel Geld auszuzahlen, natürlich ohne dumme Rückfragen oder Bürokratie.
Keine Sorge, mein Beitrag geht nicht so weiter. Im Gegenteil - ich möchte eher mit einem anderen Blickwinkel zur Versachlichung beitragen.
Versicherungen verdienen ihren Gewinn mit zahlenden Kunden, nicht mit Daten. Das unterscheidet sie wesentlich von Nachrichtendienste oder Firmen wie Google. Während NSA & Co. aus politischem Interesse spionieren, verkauft Google Eure Profile zu Werbezwecken ("Wenn die Ware kostenlos ist, bist DU die Ware").
Wenn Versicherungen "spionieren" würden, liefen sie Gefahr, ihre Kunden zu verlieren.
Die Telematik führt zu einer bedarfsgerechten Beitragskalkulation. Die größte Ungerechtigkeit der Welt besteht bekanntlich darin, alle Menschen gleich zu behandeln. Es gibt bereits jetzt unterschiedliche Rabatte für das Alter der Fahrer, die Kilometerleistung, der Standort in der Nacht etc. Es leuchtet ja auch ein, dass das Risiko des Diebstahls geringer ist, wenn das Auto nachts in der Garage steht. Aber bei den Jahreskilometern oder dem Alter kann man durchaus kontrovers diskutieren, ob ein 80-Jähriger sicherer fährt als ein 24-Jähriger.
Für eine echte Einschätzung des potentiellen Unfallrisikos müssen Fahrprofile erstellt und ausgewertet werden. Fährst Du größtenteils degressiv, wirst Du weniger Unfälle haben. Der Beitrag sinkt. Den Umkehrschluss könnt Ihr Euch denken.
Wenn sich dieses System am Markt durchsetzt, geraten die "Verweigerer" natürlich in's Hintertreffen. Vermutlich steigen die Beiträge für Diejenigen. Aber wie schon geschrieben, das regelt der Markt.