Ich würde Grundsätzlich die Schrauben immer mit Kupferpaste oder vergleichbarem einschmieren....
Ich halte so eine verallgemeinernde Aussage für falsch. Es gibt Abhängigkeiten zwischen dem Schraubenmaterial, den Reibbeiwerten/Reibzahlen und dem Drehmoment. Wenn sich der Reibbeiwert durch Schmierung verringert, ist unbedingt das Drehmoment anzupassen.
Es ist zu beachten, ob die herstellerseitigen Drehmomentabgaben für trockene oder geschmierte/gefettete Schraubverbindungen gelten. Bei Radbolzen sind die üblicherweise für trockene Schraubverbindungen.
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hier<< ist auf Seite 6 (Abb.8) schön zu sehen, was passiert, wenn durch Schmierung der Reibbeiwert sehr klein wird, aber das Drehmoment nicht angepasst wird. Die restlichen Zusammenhänge sind auch gut erklärt (Diagramme).
Es ergibt sich beim Schmieren die Schwierigkeit, welcher neue Reibbeiwert denn tatsächlich vorhanden ist. Damit wird die Bestimmung des neuen Drehmoments zum Rätselraten. Ergo könnte man auch auf eine fachlich richtige Arbeitsweise verzichten und die Radmutter per Hand nach "Gefühl und Wellenschlag" anziehen (ja, habe ich früher auch gemacht, richtig ist es aber nicht...)
Das bisher vielleicht noch nichts abgerissen ist, heisst ja nicht, dass das Schmieren richtig ist. Nach fest kommt ab...
Übrigens: Festrosten ist eigentlich kein Thema, wenn man 2x im Jahr den Räderwechsel So/Wi macht. Ganzjahresreifen-Fahrer stehen eventuell vor einem Problem, wenn die Reifen erst nach 4-5 Jahren gewechselt werden müssen. Ich habe die Schrauben/Muttern allerdings immer lösen können beim Vorgängerfahrzeug mit GJR...