Radmuttern nachziehen / Drehmoment

Count

Mitglied
Hallo zusammen,
ich möchte nach dem Räderwechsel jetzt die Radmuttern nachziehen. Welches Drehmoment stelle ich am besten ein? Früher bei Stahlfelgen habe ich einfach einmal kräftig gedrückt, bis es geknirscht hat oder sich gar nichts tat. Aluminium ist aber deutlich weicher, da möchte ich diese Methode nicht anwenden. :rolleyes:
 

Count

Mitglied
Vielen Dank für die Antworten. Ich habe jetzt mit 120 Nm nachgezogen. Hat jedes Mal nur "klick" gemacht.
 

Fraenk

Mitglied
Modell
2. (seit 2017)
Motor
2.5 G
Gehört indirekt mit zum Thema: Bei jeden weiteren Reifenwechsel von Winter auf Sommer und umgekehrt, vorher noch die Felgenauflageflächen an den Achsen und wenn notwendig, auch an den Innenseiten der Felgen "entrosten".
 

sundowner

Mitglied
Also ich entroste die Auflageflächen bei Bedarf ebenfalls und streiche sie hauchdünn mit Kupferpaste ein. Genauso streiche ich den Kopf des Radbolzens (wirklich) sehr dünn mit Kupferpaste ein und habe damit, entgegen anders lautender Meinungen, ebenfalls nur gute Erfahrungen gemacht! Somit habe ich beim Reifenwechsel keinerlei Probleme beim Lösen der Radmuttern.
Gruß Uwe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Wenn der Kopf des Radbolzens gefettet wird, kommt doch auch Fett auf das Gewinde, oder?

Ich habe das früher auch so gemacht, weil ich es nicht besser wusste.
Wenn die Gewindegänge mit Fett behandelt sind, kann man das definierte Drehmoment des Schrauben- /Bolzen- /Muttergewinde überschreiten. Die Drehmomentangaben gelten nämlich immer für trockene Gewinde.

Seitdem schraube ich trocken...

Was sinnvoll ist: die Gewindegänge mit einer Drahtbürste reinigen.
 

1492

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wd40 und gut

solange keine neuen schlappen raufkommen, wechsle ich selber.
gewinde und radnabe mit etwas wd40 einspühen felge drauf fertig.
funktioniert seit jahrzehnten. beim vor-vorgänger habens die alus auch nach 15 jahren nicht krummgenommen (ohne das teufelszeug drehmomentschlüssel :eek:)
die letzten wechslungen jetzt nun mit drehmoment...aber zur kontrolle doch noch mal mit hand-moment geprüft...
lg
 

Sauerland100

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gewinde und radnabe mit etwas wd40 einspühen felge drauf fertig.
funktioniert seit jahrzehnten. beim vor-vorgänger habens die alus auch nach 15 jahren nicht krummgenommen (ohne das teufelszeug drehmomentschlüssel :eek:)
die letzten wechslungen jetzt nun mit drehmoment...aber zur kontrolle doch noch mal mit hand-moment geprüft...
lg
Es kann ja sein, dass das die alten Alu´s mitgemacht haben aber es ist nicht Stand der Technik.

Leider bist du da auf einem Holzweg.

Dieser ist der Richtige:

Ich habe das früher auch so gemacht, weil ich es nicht besser wusste.
Wenn die Gewindegänge mit Fett behandelt sind, kann man das definierte Drehmoment des Schrauben- /Bolzen- /Muttergewinde überschreiten. Die Drehmomentangaben gelten nämlich immer für trockene Gewinde.

Seitdem schraube ich trocken...

Was sinnvoll ist: die Gewindegänge mit einer Drahtbürste reinigen.
 

CDO

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Tach Zusammen,

beim Mazda 6 (18 Zoll Reifen) habe ich den Wechsel von Sommer auf Winter selber erledigt, Drehmoment steht beim 6er in der Bedienungsanleitung!

Sobald der CX-5 geliefert ist (März 2014) wird das Angebot vom Händler in Anspruch genommen:
Reifeneinlagerung mit Wechseln ca. 30 € / Saison

Keine Reifenmontage in der Tiefgarage mehr....:D:D:D:D:D
Ich wüßte auch gar nicht, wo ich die 19 Zoll Trümmer lagern sollte. :confused::confused:
Zudem: man wird ja nicht jünger....

Gruß
Constantin
 
A

anonymous01

Guest
Hallo,

etwas OT - aber bei Drehmoment denke ich immer an einen Forumsdialog, den ich irgendwann mal gelesen habe:

Frage: Mein Drehmomentschlüsel geht nur bis 100Nm.
Wenn ich jetzt eine Muter mit 120Nm anziehen soll, kann ich dann erstmal mit 100Nm anziehen und dann mit 20Nm nachziehen?

Antwort: Logo!
Wenn Du ein 8er Loch bohren willst, dann nimmste auch einen 3er und nen 5er Bohrer.
Kleiner Tipp: Nimm zwei 4er, dann musste nicht mal umspannen.

:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ulli

Mitglied
Ich lagere/wechsel meine Reifen/Felgen selber.
Wenn es Zeit wird zu tauschen ziehe ich die Bolzen fest und fahre dann zur Tankstelle um den Luftdruck zu prüfen.
Wenn ich dann wieder in meiner Garage bin kontrolliere ich noch mal mit dem Drehmomentschlüssel den festen Sitz der Radmuttern.
 

Smartdriver

Mitglied
Modell
1. (2011–17)
Motor
2.2 D AWD
...gewinde und radnabe mit etwas wd40 einspühen felge drauf fertig. ...

Ja so reinlich dachte ich auch einmal - passiert mir garantiert nie wieder.
Wenn ich nicht vor lauter Wut alles weggeschmissen hätte, würde ich jetzt hier ein Bild vom abgerissenen Schraubenkopf posten, samt der Rechnung für das Ausbohren des Gewindes.

Also, Finger weg von Fett / ÖL oder sonstigen Schmiermitteln bei den Radmuttern !!!
 

drako666

Mitglied
Ich würde Grundsätzlich die Schrauben immer mit Kupferpaste oder vergleichbarem einschmieren.
Das hat unter anderem den Vorteil das man die Schrauben noch nach Jahren ohne Probleme losbekommt und du hast einen geringen Reibungsverlust beim anziehen der Schrauben.

Ich wechsel immer die Reifen selber da viele mit einem Drehmomentschlüssel nicht umgehen können.

Jetzt denken viele was kann man beim Drehmomentschlüssel großartig falsch machen und die Antwort ist vieles.

Da ich selber von meiner Arbeit her den Kurs zum zertifizierter Flaschmonteur besuchen durfte und die uns dort unter anderem gezeigt haben wie groß der Unterschied ist wenn man mit 100NM eine Edelstahlschraube, eine schwarze Schraube, eine verrostete Schraube und eine Schraube mit Kupferpaste eingeschmiert anzieht und was wirklich noch an NM ankommt und wieviel NM Aufgrund von Reibungsverlust verloren geht ist schon sehr groß.

Was viele vielleicht nicht bedenken oder auch nicht wissen ist wenn es beim Drehmomentschlüssel "knackt" muß man sofort aufhören zu ziehen ansonsten zieht man mit mehr NM die Schraube fest als man möchte.

Man muss schon ein wenig Fingerspitzengefühl haben dann klappt auch ohne Probleme
 

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Ich würde Grundsätzlich die Schrauben immer mit Kupferpaste oder vergleichbarem einschmieren....

Ich halte so eine verallgemeinernde Aussage für falsch. Es gibt Abhängigkeiten zwischen dem Schraubenmaterial, den Reibbeiwerten/Reibzahlen und dem Drehmoment. Wenn sich der Reibbeiwert durch Schmierung verringert, ist unbedingt das Drehmoment anzupassen.

Es ist zu beachten, ob die herstellerseitigen Drehmomentabgaben für trockene oder geschmierte/gefettete Schraubverbindungen gelten. Bei Radbolzen sind die üblicherweise für trockene Schraubverbindungen.

>>hier<< ist auf Seite 6 (Abb.8) schön zu sehen, was passiert, wenn durch Schmierung der Reibbeiwert sehr klein wird, aber das Drehmoment nicht angepasst wird. Die restlichen Zusammenhänge sind auch gut erklärt (Diagramme).

Es ergibt sich beim Schmieren die Schwierigkeit, welcher neue Reibbeiwert denn tatsächlich vorhanden ist. Damit wird die Bestimmung des neuen Drehmoments zum Rätselraten. Ergo könnte man auch auf eine fachlich richtige Arbeitsweise verzichten und die Radmutter per Hand nach "Gefühl und Wellenschlag" anziehen (ja, habe ich früher auch gemacht, richtig ist es aber nicht...)

Das bisher vielleicht noch nichts abgerissen ist, heisst ja nicht, dass das Schmieren richtig ist. Nach fest kommt ab...

Übrigens: Festrosten ist eigentlich kein Thema, wenn man 2x im Jahr den Räderwechsel So/Wi macht. Ganzjahresreifen-Fahrer stehen eventuell vor einem Problem, wenn die Reifen erst nach 4-5 Jahren gewechselt werden müssen. Ich habe die Schrauben/Muttern allerdings immer lösen können beim Vorgängerfahrzeug mit GJR...
 

Smartdriver

Mitglied
Modell
1. (2011–17)
Motor
2.2 D AWD
Ergo könnte man auch auf eine fachlich richtige Arbeitsweise verzichten und die Radmutter per Hand nach "Gefühl und Wellenschlag" anziehen (ja, habe ich früher auch gemacht, richtig ist es aber nicht...)

Und aus leidvoller Erfahrung kann ich berichten, daß bei mit Schmiermitteln behandelten Radmuttern das Gefühl versagt, denn das Gefühl ist meist auf ungefettete Radmuttern geeicht. Das Anziehen ging mit WD40 total einfach, ganz wenig Widerstand bis auf einmal kein Widerstand mehr da war und mir das Wort "Schei..." rausrutschte.
 

drako666

Mitglied
Ich halte so eine verallgemeinernde Aussage für falsch. Es gibt Abhängigkeiten zwischen dem Schraubenmaterial, den Reibbeiwerten/Reibzahlen und dem Drehmoment. Wenn sich der Reibbeiwert durch Schmierung verringert, ist unbedingt das Drehmoment anzupassen.

Deine Aussage ist ja schön und gut nur wir reden hier von einer Felge und nicht von einem Flansch der mit mehr als 100 NM-120 NM festgezogen wird.

Erstens keine Werkstatt benutzt Tabellen mit Reibewerten und Reibezahlen.

Zweitens verändert sich der Reibewert durch Rost, Beschädigungen durch Drahtbürste etc. auch und das bedeutet man muß auch dort das Drehmoment anpassen.

Drittens die Herstellerangaben ohne Schmierung fürs Drehmoment gelten für eine Schraube und Mutter die keinerlei Beschädigungen aufweisen.

Wenn man es jetzt auf die Spitze treiben will sind fast alle Felgen mit dem falschen Drehmoment angezogen.
 

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Die Drehmomente für die Radmuttern der Felgen sind auch mit 110-120NM angegeben, also kein großer Unterschied zu den Flanschen, sofern auch die Festigkeit der Bolzen die gleiche ist.

Ich habe kein Problem damit, wenn Du Deine Radbolzen weiterhin fettest.
Aber ich möchte den interessierten Laien, der hier mitliest, schon dafür sensibilisieren, auf was er sich da einlässt...
 
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