ironsilver
Mitglied
- Modell
- 1. (2011–17)
- Motor
- 2.2 D AWD
Guten Abend beisammen.
Seit dem letzten Sommer nenne ich einen 2013er CX-5 2.2D AWD mit 129 kW in plutossilber mein Eigen. Nachdem ich im Gäste Modus nun schon einige hilfreiche Punkte in den Themen dieses Forums aufgeschnappt habe (meinen Dank dafür!) und nun beschlossen habe, zu bleiben, dachte ich mir, es wäre an der Zeit, mich einmal vorzustellen.
Ich bin Anfang 30, komme aus Berlin und bin dort in der Eisenbahntechnik tätig.
Eigentlich bin ich überhaupt kein SUV Typus. Bislang stammten meine fahrbaren Untersätze hauptsächlich aus dem bajuwarischen Hause mit dem Propeller. Einen entsprechenden Zweitwagen ohne Dach, dafür mit surrendem Reihensechser darf ich dennoch nachwievor mein Eigen nennen. Dieser wird gehegt, gepflegt und sukzessive überholt, um glückselig dem H-Kennzeichen entgegenfahren zu dürfen. Zudem gab es Dank sehr attraktiver Leasing-Konditionen zuvor ein zweijähriges Intermezzo zur VAG in Form eines Leon Cupra. Tolles und empfehlenswertes Fahrzeug, allerdings war von vornherein klar, dass ein 300 PS Bolide, der zudem über keinen Schotterweg auf unseren Wanderurlauben in den Alpen passt, keine langfristig sinnvolle Lösung sein kann. Daher habe ich ihn auch nicht ausgelöst und habe im letzten Jahr nun den 2.2 Diesel mit 90Tkm aus der Familie übernommen. War etwas skeptisch, aber dachte mir warum nicht. Grundsätzlich ein schickes, solides Konzept mit ausreichender Motorisierung - und in der Familie weiß man, was man bekommt. Vielleicht etwas durstig, aber dafür eine Euro 6c, die ja auch was wert ist, so ganz ohne AdBlue!
Da es sich um eine Sports Line handelt, ist er mitsamt elektr. Marderschutz auch entsprechend gut ausgestattet bis auf das Schiebedach, welches mir tatsächlich etwas abgeht. Aber damit kann ich leben.
Bis auf eine Liebschaft mit dem allseits bekannten Marder und den ein oder anderen neuen Sensor war das bisherige Fahrzeugleben auch absolut unauffällig. Ebenso der Beginn bei mir verlief gut, jährliche Inspektion und TÜV ohne Probleme. Japanisches Arbeitstier eben.
Zu Beginn des Jahres wurde es nun bei km-Stand 95.000 etwas holpriger. Nachts um 2, nach 15 km auf dem Weg in den Skiurlaub mitsamt Sack und Pack an Bord springt ohne große Vorwarnung der volle Tannebaum samt Notlauf an. Mir schwant Böses, wo ich doch bereits die Schwachstellen recherchiert hatte, aber deren Auftrittswahrscheinlichkeit in diesem Fahrzeugalter für nichtig befunden habe. Egal, es ging erst einmal mit einem Mietwagen in den Urlaub, nachdem die 8 IKEA Tüten mit der U-Bahn und 1,5 Stunden Schlaf nach Stadtmitte gekarrt wurden. Im Anschluss kümmerte ich mich darum, das Fahrzeug zum Freundlichen zu bekommen, da ich zum einen keine gute freie Werkstatt in Berlin ausfindig machen konnte und mir zum anderen dachte, wenn Kulanz, dann Händler. Ich legte einen Zettel mit meinen Beobachtungen der letzten Wochen bei, welcher zu meiner Überraschung auch tatsächlich Eingang in das Protokoll gefunden hat, das dem Techniker übergeben wurde. Chapeau hierfür, in diesem Autohaus weiß das Front Office die Hinweise des Kunden zu schätzen!
Nach längerer Diagnose und Verdachtsmomente des ansässigen Dieselpapstes wurde zunächst ein zwar intakter Turbo in einer Öllache durch eine defekte UDP, Fehlfunktion eines Abgas-Magnetventils sowie evtl abgebrannte Injektorendichtungen vermutet mit entsprechendem KVA gemäß den Stundensätzen eines Autohauses in der Großstadt. Als das Ersatzteilkit für die UDP (zuletzt getauscht 2019) fast einen Monat lang nicht lieferbar war, bekam auch ich das erste Mal die allseits heraufbeschworenen Lieferengpässe zu spüren. Die Kupfer-Dichtungen hingegen waren iO, sodass die Achse zur Ölsieb-Kontrolle nicht runter musste. Zögerlich angespanntes Aufatmen im Geldbeutel.
In der Zwischenzeit las ich viel in Foren, gönnte mir das fabelhafte Video "Kohleabbau Mazda" auf Youtube und war im Grunde schon dabei, mich vom Diesel zu verabschieden, da er für meine Zwecke nicht unbedingt geeignet ist. Derweil ähnelte der Verlauf der stets transparent dargelegten Kostenvoranschläge dem Aktienkurs von Meme-Stocks. Ich wurde im Laufe der Wochen völlig desensibilisiert für große Zahlen und stand eigentlich schon mit einem Bein bei BMW in der Tür. Es war frustrierend.
Die UDP stellte sich nun als defekt heraus, doch der Fehler bzgl des Abgasventils verschwand nicht. MMD gab das Feedback, dass sich sehr wahrscheinlich der Turbo verabschiedet hätte. Das Autohaus und ich waren uns einig, dass nun auch die Nockenwelle geprüft gehört.
Voila, eingelaufen. Die Auslassventile hat es dabei auch gleich noch mitgenommen.
Weshalb ich die Geschichte so lang und breit erzähle? Ich muss hier wirklich eine Lanze für den Hersteller brechen. Auch nach 10 Jahren, fast 100Tkm, einem ausgelassenen Ölwechsel während Covid sowie zuletzt Inspektion außer Haus steht der Hersteller hier zu seinem Fehler und nimmt den absurd teuren Teil der Geschichte zu 100% auf sich. Gesagt getan. Halbes Auto auseinander genommen und Nockenwelle, Turbo, Ventile sowie alle demontierten Dichtungen neu. Die Antriebskette der Ölpumpe habe ich auf Empfehlung auch gleich mitmachen lassen.
Meine Frage auf laut letzter externer Inspektion absehbar defekte Achsteile wurde übrigens - erwartungsgemäß - verneint. Alles schick laut Werkstattmeister, obwohl ich quasi einen Freibrief zum Tausch erteilt habe. Das gibt Vertrauen zum Autohaus S. im Berliner Norden, das jederzeit transparent und außerordentlich fair agiert hat. Meinen außerordentlichen Dank hierfür!
7 Wochen später steh ich nun da mit einem 10 Jahre alten Neuwagen, der schnurrt wie ein murriger Kater und könnte glücklicher nicht sein. Jeder Premium-Hersteller hätte sich da mit Anwalts-Armada aus der Schlinge gezogen. Chapeau, Mazda! So gewinnt man Kunden.
Nun hat er es verdient, noch etwas hübsch gemacht zu werden. Hier werde ich gegebenenfalls demnächst mal nach der ein oder anderen Inspiration fragen. Erstmal gibt's neue Schühchen und Reifen, da klemmt noch die Werksbereifung mit annehmbarem Restprofil drauf... - wirklich Toyo? 50.000 km?
Ich hoffe, diese kleine Vorstellungsgeschichte ist dem Forum gerecht geworden.
Auf die nächsten 100.000 km!
...sofern Mazda nicht doch noch den 6er mit Reihensechser baut...
Grüße,
ironsilver
Seit dem letzten Sommer nenne ich einen 2013er CX-5 2.2D AWD mit 129 kW in plutossilber mein Eigen. Nachdem ich im Gäste Modus nun schon einige hilfreiche Punkte in den Themen dieses Forums aufgeschnappt habe (meinen Dank dafür!) und nun beschlossen habe, zu bleiben, dachte ich mir, es wäre an der Zeit, mich einmal vorzustellen.
Ich bin Anfang 30, komme aus Berlin und bin dort in der Eisenbahntechnik tätig.
Eigentlich bin ich überhaupt kein SUV Typus. Bislang stammten meine fahrbaren Untersätze hauptsächlich aus dem bajuwarischen Hause mit dem Propeller. Einen entsprechenden Zweitwagen ohne Dach, dafür mit surrendem Reihensechser darf ich dennoch nachwievor mein Eigen nennen. Dieser wird gehegt, gepflegt und sukzessive überholt, um glückselig dem H-Kennzeichen entgegenfahren zu dürfen. Zudem gab es Dank sehr attraktiver Leasing-Konditionen zuvor ein zweijähriges Intermezzo zur VAG in Form eines Leon Cupra. Tolles und empfehlenswertes Fahrzeug, allerdings war von vornherein klar, dass ein 300 PS Bolide, der zudem über keinen Schotterweg auf unseren Wanderurlauben in den Alpen passt, keine langfristig sinnvolle Lösung sein kann. Daher habe ich ihn auch nicht ausgelöst und habe im letzten Jahr nun den 2.2 Diesel mit 90Tkm aus der Familie übernommen. War etwas skeptisch, aber dachte mir warum nicht. Grundsätzlich ein schickes, solides Konzept mit ausreichender Motorisierung - und in der Familie weiß man, was man bekommt. Vielleicht etwas durstig, aber dafür eine Euro 6c, die ja auch was wert ist, so ganz ohne AdBlue!
Da es sich um eine Sports Line handelt, ist er mitsamt elektr. Marderschutz auch entsprechend gut ausgestattet bis auf das Schiebedach, welches mir tatsächlich etwas abgeht. Aber damit kann ich leben.
Bis auf eine Liebschaft mit dem allseits bekannten Marder und den ein oder anderen neuen Sensor war das bisherige Fahrzeugleben auch absolut unauffällig. Ebenso der Beginn bei mir verlief gut, jährliche Inspektion und TÜV ohne Probleme. Japanisches Arbeitstier eben.
Zu Beginn des Jahres wurde es nun bei km-Stand 95.000 etwas holpriger. Nachts um 2, nach 15 km auf dem Weg in den Skiurlaub mitsamt Sack und Pack an Bord springt ohne große Vorwarnung der volle Tannebaum samt Notlauf an. Mir schwant Böses, wo ich doch bereits die Schwachstellen recherchiert hatte, aber deren Auftrittswahrscheinlichkeit in diesem Fahrzeugalter für nichtig befunden habe. Egal, es ging erst einmal mit einem Mietwagen in den Urlaub, nachdem die 8 IKEA Tüten mit der U-Bahn und 1,5 Stunden Schlaf nach Stadtmitte gekarrt wurden. Im Anschluss kümmerte ich mich darum, das Fahrzeug zum Freundlichen zu bekommen, da ich zum einen keine gute freie Werkstatt in Berlin ausfindig machen konnte und mir zum anderen dachte, wenn Kulanz, dann Händler. Ich legte einen Zettel mit meinen Beobachtungen der letzten Wochen bei, welcher zu meiner Überraschung auch tatsächlich Eingang in das Protokoll gefunden hat, das dem Techniker übergeben wurde. Chapeau hierfür, in diesem Autohaus weiß das Front Office die Hinweise des Kunden zu schätzen!
Nach längerer Diagnose und Verdachtsmomente des ansässigen Dieselpapstes wurde zunächst ein zwar intakter Turbo in einer Öllache durch eine defekte UDP, Fehlfunktion eines Abgas-Magnetventils sowie evtl abgebrannte Injektorendichtungen vermutet mit entsprechendem KVA gemäß den Stundensätzen eines Autohauses in der Großstadt. Als das Ersatzteilkit für die UDP (zuletzt getauscht 2019) fast einen Monat lang nicht lieferbar war, bekam auch ich das erste Mal die allseits heraufbeschworenen Lieferengpässe zu spüren. Die Kupfer-Dichtungen hingegen waren iO, sodass die Achse zur Ölsieb-Kontrolle nicht runter musste. Zögerlich angespanntes Aufatmen im Geldbeutel.
In der Zwischenzeit las ich viel in Foren, gönnte mir das fabelhafte Video "Kohleabbau Mazda" auf Youtube und war im Grunde schon dabei, mich vom Diesel zu verabschieden, da er für meine Zwecke nicht unbedingt geeignet ist. Derweil ähnelte der Verlauf der stets transparent dargelegten Kostenvoranschläge dem Aktienkurs von Meme-Stocks. Ich wurde im Laufe der Wochen völlig desensibilisiert für große Zahlen und stand eigentlich schon mit einem Bein bei BMW in der Tür. Es war frustrierend.
Die UDP stellte sich nun als defekt heraus, doch der Fehler bzgl des Abgasventils verschwand nicht. MMD gab das Feedback, dass sich sehr wahrscheinlich der Turbo verabschiedet hätte. Das Autohaus und ich waren uns einig, dass nun auch die Nockenwelle geprüft gehört.
Voila, eingelaufen. Die Auslassventile hat es dabei auch gleich noch mitgenommen.
Weshalb ich die Geschichte so lang und breit erzähle? Ich muss hier wirklich eine Lanze für den Hersteller brechen. Auch nach 10 Jahren, fast 100Tkm, einem ausgelassenen Ölwechsel während Covid sowie zuletzt Inspektion außer Haus steht der Hersteller hier zu seinem Fehler und nimmt den absurd teuren Teil der Geschichte zu 100% auf sich. Gesagt getan. Halbes Auto auseinander genommen und Nockenwelle, Turbo, Ventile sowie alle demontierten Dichtungen neu. Die Antriebskette der Ölpumpe habe ich auf Empfehlung auch gleich mitmachen lassen.
Meine Frage auf laut letzter externer Inspektion absehbar defekte Achsteile wurde übrigens - erwartungsgemäß - verneint. Alles schick laut Werkstattmeister, obwohl ich quasi einen Freibrief zum Tausch erteilt habe. Das gibt Vertrauen zum Autohaus S. im Berliner Norden, das jederzeit transparent und außerordentlich fair agiert hat. Meinen außerordentlichen Dank hierfür!
7 Wochen später steh ich nun da mit einem 10 Jahre alten Neuwagen, der schnurrt wie ein murriger Kater und könnte glücklicher nicht sein. Jeder Premium-Hersteller hätte sich da mit Anwalts-Armada aus der Schlinge gezogen. Chapeau, Mazda! So gewinnt man Kunden.
Nun hat er es verdient, noch etwas hübsch gemacht zu werden. Hier werde ich gegebenenfalls demnächst mal nach der ein oder anderen Inspiration fragen. Erstmal gibt's neue Schühchen und Reifen, da klemmt noch die Werksbereifung mit annehmbarem Restprofil drauf... - wirklich Toyo? 50.000 km?
Ich hoffe, diese kleine Vorstellungsgeschichte ist dem Forum gerecht geworden.
Auf die nächsten 100.000 km!
...sofern Mazda nicht doch noch den 6er mit Reihensechser baut...
Grüße,
ironsilver
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