1. Generation 2011–2017 Späne im Dieselfilter

uwe333

Mitglied
Hallo Gemeinde,

bei meinem CX5, 2,2l Diesel, Bj 2014, 95000km hatte ich vor ein paar Wochen das Problem, dass er bei langsame Fahrt ausgegangen ist und sich dann nicht mehr startenließ. Natürlich Samstag nachmittags auf einer belebten Hauptstraße :mad:

Also abschleppen zum FMH und warten bis Montag.

Diagnose: Soviel Späne im Dieselfilter, dass dieser zugesetzt war. Der letzte Kundendienst mit Reinigung des Filters war 6 Monate / ca. 3500km her, sollte also nicht sein.

Fehlerursache: Hochdruckpumpe defekt, aber irgendwie schwammige Erklärung, warum

Kostenvoranschlag: 2000€ (allein 1400 für die Pumpe)

Ein vom FMH gestellter Kulanzantrag wurde abgelehnt.

Was mit daran komisch vorkommt:
1. Der Dieselfilter und dessen Schläuche schauen nicht besonders druckbeständig aus, müssen also vor der Pumpe angeordnet sein. Wie kommen Späne aus der Pumpe in den Filter, gibt es einen Rücklauf o.ä.? Außerdem müssen sich dann ja auch Späne im Kraftstoffsystem nach der Pumpe befinden. Hat das Folgen?
2. Hodruckpumpen für Flüssigkeiten im Viskositätsbereich wie Diesel oder Öl sind üblicherweise Verdrängerpumpen. Wenn solche Pumpen massiv Späne auswerfen ist der Verschleiß schon weit fortgeschritten und ein Druckverlust messbar. Laut FMH können sie das aber nicht messen, ist das glaubwürdig? Auf die Alternative "Dreck im Tank" sind sie nicht groß eingegangen.
3. Solch eine Hochdruckpumpe sollte ein normales Autoleben überdauern. Offensichtlich hat hier der Pumpenhersteller sein Qualitätsmanagement nicht im Griff. Ist derartige "Un-Kulanz" bei Mazda normal? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wieder eine derart minderwertige Pumpe eingebaut wird? Muss man als Mazda-Diesel-Fahrer 50€/Monat für Pumpenverschleiß zurücklegen?

Mein Vertrauen in Mazda ist jedenfalls nachhaltig gestört (zumal sich letztes Jahr auch schon erste Roststellen an Blechteilen gezeigt haben), da hätte ich ja auch bei VW bleiben können. Was ist eurer Meinung nach sinnvoller, reparieren lassen oder die Karre so verkaufen, wie sie ist? Osteuropäer reparieren günstiger und zahlen gut für Gebrauchte. Das Nachfolgefahrzeug wird dann mit Sicherheit kein Mazda.

Schonmal vielen Dank für die Antworten
 
A

anonymous15405

Guest
6 Monate und 3500km her das der Dieselfilter getauscht wurde.
Ich behaupte mal das da der Fehler gemacht wurde und der neue Filter nicht vorgefüllt wurde oder das Einspritzsystem, vor dem Starten des Motors, nicht fachgerecht entlüftet wurde. Startet (ORGELT) man so lange bis das System sich selbst entlüftet, reißt definitiv die Schmierung in der Hochdruckpumpe ab und es entsteht Abrieb(Spähne).
Der Pumpendruck kann definitiv mit dem Tester angezeigt werden.
Das Fahrzeug besitzt einen Rücklauf, darüber kommen die Spähne in den Tank.

Mit 2000€ wird man da nicht hinkommen.
Fachgerecht instandsetzen sieht so aus :

Hochdruckpumpe
Injektoren
Tank
Kraftstoffverteiler
Rail
Alle Leitungen und Schläuche

ERNEUERN!!!!!

Die Spähne bekommt man nicht mehr aus dem System komplett entfernt.

Dreck im Tank kann man ausschließen da dieser nicht durch den Kraftstofffilter passt.
 

uwe333

Mitglied
Vielen Dank für die Antworten, ich sehe jetzt ein wenig klarer.

Ich werde mir bei einem weiteren fMH in meiner Nähe noch eine zweite Meinung einholen und dann entscheiden, was zu tun ist.

Es steht aber auch fest, dass das Auto weg kommt und das nächste definitiv kein Diesel sein wird. 1. fahre ich mittlerweile zu wenig und 2. habe ich nicht den Eindruck, dass irgend ein Hersteller die Komplexität der aktuellen Diesel Technik im Griff hat.

Außer Hochdruckpumpen wurden offensichtlich auch weitere teure Motorteile wie Injektoren, Turbolader (und deren Verstellung), AGR-Ventile, Drosselklappen usw. zu Verschleißteilen erklärt, deren Ersatz die Kraftstoffersparnis mehr als auffrisst. Dazu kommen weitere verschleißanfällige Teile wie irgendwelche Klappen, Kupplungen, Aktoren sowie die zugehörige Elektronik.
Mein letzte zuverlässiger Diesel war ein BMW E46, Bj99, Direkteinspritzer im klassischer Verteiler-Einspritzpumpe. 240000km ohne Probleme, dann verkauft wegen Alter. Der Motor lief immer noch wie neu. Die nachfolgenden Diesel (BMW / VW) haben immer mal teure Reparaturen gebraucht. Jetzt habe ich Mazda mal eine Chance gegeben, ab so wie es ausschaut ziehen sich diese Diesel-Probleme quer durch alle Hersteller. Irgendwann ist es halt vorbei.

Wünsche allen viel Glück mit ihren Dicken!
Uwe
 

hacker3033

Mitglied
Hallo Leute, wer von euch hat den Dieselfilter schon selber getauscht ?

Ich habe den selber getauscht und beim einbauen ein wenig (etwas mehr) verschüttet, beim starten ist er dann kurz angesprungen und abgestorben, nach 2 mal starten und unruhigen lauf ist er wieder normal gelaufen.

Kurz danach beim Kreisverkehr abgestorben und dann bei einem Schlagloch auch, seit dem ist ruhe und alles bestens kann da auch was kaputt worden sein ?
Luft kann da nicht mehr drinnen sein oder?

Danke
 

JoGo56

Mitglied
Modell
1. (2011–17)
Motor
2.2 D
Da war ganz bestimmt noch Luft in Niederdrucksystem der Kraftstoffanlage, also in dem Bereich vom Tank, Leitungen und Filter bis zur Hochdruckpumpe. Der unrunde Motorlauf ist nichts unnormales und gibt sich sobald alle Luft aus dem System ist. Kaputt geht da in der Regel nichts.
GrußAchim
 

uwe333

Mitglied
Hallo,

einen Dieselfilter habe ich noch nicht selbst getauscht, und würde auch nicht tun. Der Gund ist, dass es sich bei der nachgeschalteten HD-Pumpe um ein hochsensibles Aggregat mit extrem engen Fertigungstoleranzen handelt. Der Diesel muss da die Schmierung dieser eng tolerierten Bauteile übernehmen, obwohl die Schmierwirkung von Dieselkraftstoff nicht gerade berauschend ist (vorsichtige Fahrer kippen 2-Taktöl dazu, weiß aber nicht, ob das insgesamt ein gute Idee ist). Die Pumpe reagiert daher extrem sensibel auf jede Umregelmäßigkeit in der Kraftstoffversorgung (z.B. Luft oder Benzinbeimischung im Winter).

Ich hatte mich dann im September entschlossen, die Pumpe tauschen zu lassen -> knapp 2000€. 2 Monate später das nächste Problem: Turbolader hat erst oberhalb 2450 U/min eingesetzt, irgend ein Ventil da drin war defekt. Geschätzte Reparaturkosten: 2500€. Vermutlich ein Folgeschaden durch die vielen Späne, die da durchgegangen sind.

Ich habe den CX5 dann verkauft und mich vom Diesel komplett verabschiedet. Außer hohen Kosten für Steuer und Versicherung fressen vor allem die zu erwartenden Reparaturkosten den Verbrauchsvorteil mehr als auf. Bei mir wären wohl als weiterer Folgeschaden die Injektoren (hoher 3stelliger Betrag) noch dazugekommen, sowie der zwischen 120000 und 180000km fällige Partikelfilter (ca. 1500€).

Dir empfehle ich, deinen Tank schnellstmöglich auf Späne prüfen zu lassen. Sollte die HD-Pumpe was abbekommen, haben muss diese ASAP getauscht werden, um noch teurere Folgeschäden zu vermeiden.

VG
 

Ivocel

Mitglied
Ich hatte mich dann im September entschlossen, die Pumpe tauschen zu lassen -> knapp 2000€. 2 Monate später das nächste Problem: Turbolader hat erst oberhalb 2450 U/min eingesetzt, irgend ein Ventil da drin war defekt. Geschätzte Reparaturkosten: 2500€. Vermutlich ein Folgeschaden durch die vielen Späne, die da durchgegangen sind.

Wenn man es komplett und richtig macht, dann liegen die Kosten mit Reinung und Injektoren bei 9500 €....
Deswegen ist mein Mazda auch weg
 

uwe333

Mitglied
  • Hi,
hast Du Erfahrung? Oder wir kommst Du auf diese Aussage?
Bei diversen Recherchen zu "Reparieren lassen oder nicht" bin ich auch über das DPF-Problem gestolpert. Das steht in diversen Foren, egal welcher Hersteller, und sogar bei Wikipedia. Die Erklärung dafür finde ich logisch:
Der DPF soll Ruß zurückhalten. Dabei setzt er sich so nach und nach zu. Zur Reinigung wird er bei hohen Temperaturen freigebrannt, dabei bleibt eine geringe Menge an unbrennbarer Asche übrig. Die lässt sich naturgemäß nicht verbrennen, sammelt sich im DPF an, die Abstände zwischen den Abreinigungszyklen werden immer kürzer, der Verbrauch steigt. Irgendwann sagt die Elektronik dann "Nichts geht mehr".

Das passiert, abhängig vom Fahrstil, irgendwo zwischen 100000 und 200000km. Als Reparaturmöglichkeiten bleiben dann:
  • Reigung des Filters bei einer darauf spezialisierten Firma - kostet einen hohen dreistelligen Betrag bei fragwürdigen Erfolg
  • Austausch des Filters (und der zugehörigen Sensoren). 100% Erfolg, Kosten je nach Autotyp 1500 - 4500€
  • diverse kostengünstige Lösungen, mit dem Nachteil, dass zumindest in Deutschland die Betriebserlaubnis erlischt. Die poste ich hier besser nicht.
Diesel-Erfahrung habe ich seit ca. 20 Jahren. Das Fahrgefühl dieser Motoren hat sich extrem verbessert, allerdings wurde auch die Komplexität der Motoren extrem gesteigert. Der Diesel ist dabei vom gutmütigen Allesfresser, der jede Fehlbedienung verzeiht, zur zickigen Diva mutiert. Dazu kommen gesetzliche Anforderungen, die an die Grenze des technischen Machbaren gehen. Der Partikelfilter, um den es hier am Anfang mal ging, ist ein gutes Beispiel dafür. Früher war das mal ein 5€-Teil, das jeder selbst wechseln konnte. Heute kostet der 30€, Austausch dauert 30min (50€) und Fehler führen leicht mal zum wirtschaftlichen Totalschaden.
 
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