Es ist einfacher, als Du denkst, die Sache mit den Viskositäten (jetzt keine wissenschaftliche Abhandlung, nur einfache Information für den Hausgebrauch):
- die erste Zahl sagt etwas über die Fließfähigkeit bei kalten Temperaturen aus. Je niedriger die Zahl, umso flüssiger das Öl. Deswegen steht auch »W« da, für Winter. Merke: ein Nuller-Öl ist fließfreudiger als ein 20W Öl. Oder noch einfacher: wenn Du den Motor startest, muß ja erst einmal Öl an alle Schmierstellen gebracht werden. Ein Nuller-Öl durchölt den Motor viel schneller als ein 20W-Öl.
- die zweite Zahl sagt etwas über das Verhalten des Öls bei hohen Temperaturen aus. Je höher die Zahl, umso besser die Schmierfähigkeit auch bei hohen Temperaturen.
Ist ja wohl klar, daß es da allgemeingültige Normen und Werte gibt, die ein Öl erfüllen muß. DAS Standardöl war früher 10W-30 und reichte (mußte reichen) für den mitteleuropäischen Winter und Sommer. Heute ist DAS Standardöl ein 10W-40, weil auch die Ölleute inzwischen klüger geworden sind, das deckt in Mitteleuropa alles ab. Seitdem es solche Erfindungen wie »Flottenverbrauch« gibt (damit ist nicht die Marine gemeint, denn die verbraucht ja gar nichts, weil die Schiffe sowieso nicht einsatzfähig sind, sondern der Gesamtverbrauch aller Modelle eines Herstellers) und beim Spritverbrauch sogar auf die dritte Nachkommastelle ankommt, wird eben versucht, Sprit zu sparen auf Teufel komm raus. Und wenn man einen kalten Motor anläßt mit einem Nuller-Öl, ist der schneller durchgeölt und es ergibt sich somit eine geringere Reibung, wie Laborversuche eindeutig belegen. Und da kann es dann passieren, daß durch diesen Umstand schon mal 1Milliliter pro 100km weniger verbraucht werden (aber wehe, Du machst einen flotten Ampelstart, dann ist dieser Vorteil natürlich im Eimer...

).