Automatikölwechsel

Chris1969

Mitglied
Hallo nochmal,

da ich mit der Suchfunktion nichts zum Thema gefunden habe hier mal die Frage an die Techniker und vielleicht auch schraubende Zunft.

In einem anderen Bereich des Forums habe ich mich bereits kurz vorgestellt und angedeutet, dass ich mit einem Mazda CX-5 liebäugle.
Das wäre dann für mich der erste Mazda.

Da ich momentan u.a. im Mercedes-Lager beheimatet bin und hier bei der Wandlerautomatik nach 60.000 km ein Ölwechsel je nach Fahrzeugtyp vorgeschrieben oder empfohlen wird, hier mal die Frage an die Mazda-Fachleute. Gibt es bei Mazda hier feste Wechselintervalle? Oder nur Empfehlungen?
Hat der Wandler noch eine Ablaßschraube? Oder ist hier auch eine Spülung nach "Tim Eckart" erforderlich?

Ich bin mit den 60.000 Intervallen immer gut gefahren und hatte nie Probleme mit dem Getriebe.

Vielleicht dann auch noch die Frage nach den Ölwechselintervallen bei Mazda? Sind das feste Intervalle? Und wenn ja welche?

Besten Dank im Voraus

LG Christian
 

Ivocel

Mitglied
Vielleicht dann auch noch die Frage nach den Ölwechselintervallen bei Mazda? Sind das feste Intervalle? Und wenn ja welche?

Dazu kann ich sagen, dass es entweder 20 tkm oder alle 12 Monate ist, je nachdem, was zuerst eintritt.

Zum Automatikgetriebeöl kann ich dir nichts sagen, da habe ich mich selber noch nicht gekümmert drum, da ich
1. noch sehr weit von 50 tkm oder mehr weg bin und
2. Noch nicht mal eine Inspektion miterlebt habe :rolleyes:, da mein 1er Mazda 2 Tage vor dem Inspektionstermin geklaut wurde :mad:
 

Ivocel

Mitglied
Ja, passt schon, hatte Kaufpreisentschädigung und der Wagen war 9 Monate in meinem Besitz.
Habe jetzt den Facelift 6er genommen, war nicht viel teurer als der alte :)
 

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Back to topic ;)

Beim Automatikgetriebe am CX-5 (bzw. generell bei den Skyactive-Modellen) gibt es keine einfach zugängliche Einfüllöffnung. Es sind seitens Mazda keine Wechselintervalle vorgesehen; das Automatikgetriebeöl ist sozusagen ein "lifetime"-Fluid.

Einen Ölwechsel würde es nur geben, wenn am Getriebe etwas zu reparieren ist.
Auf alle Fälle ist ein Wechsel nicht so einfach möglich, wie bei älteren Automatikgetrieben.

Ob eine "Lifetime"-Ölfüllung gut ist, wird sich zeigen. Bei meinen bisherigen Automatik-Fahrzeugen mit Wandlergetriebe war regelmäßig ein Ölwechsel angesagt, wenn man es länger fahren wollte...
Und es wird sicherlich auch abhängig von der Fahrweise sein, Wandlergetriebe wollen cruisen :) :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:

Chris1969

Mitglied
Oh. das überrascht mich jetzt aber.

Von der "lifetime" Füllung bin ich nicht wirklich überzeugt.

Und was bedeutet aufwendiger??? Ölwanne demontieren zum ablassen?
 

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Ölwanne abbauen ist doch der einfache Weg, wie ich ihn bisher auch gemacht habe :).
Ich vermute eher, Getriebe ausbauen. Muss mir mal bei Gelegenheit das WHB reinziehen.
 

Moorbiker

Mitglied
Hallo, würde mich auch interessieren wie das mit Automatikgetriebeölwechsel bei Mazda ist. Komme ja aus der BMW Ecke, dort ist kein Wechsel vorgeschrieben, wird aber jedem von der Werkstatt bei 80-90000Km nahegelegt. ZF empfiehlt das ebenfalls, auch für Audi.
Nur Mercedes hat wohl einen Ölwechsel für die Automatik vorgesehen und deshalb wohl auch die wenigsten Probleme damit.
Div. Getriebedefekte an BMW und Audi sind mir zumindest bekannt und währen wohl nicht passiert wenn gewechselt worden wäre.

Wenn hier keiner was weiß, werde ich mich nächste Woche Samstag wenn mein Freundlicher die Räderwechsel-Tage hat mal genau erkundigen. Ein guter Freund arbeitet dort als Meister der wird mir schon was sagen können.
Gruß der Moorbiker Alfred
 

Chris1969

Mitglied
Bei meinem Mercedes war der erste Wechsel nach 60.000km vorgeschrieben. Danach keiner mehr.
Ich hab die 60.000er Intervalle wie gesagt beibehalten und bin damit problemlos gefahren.

Bei den jüngeren Modellen sind glaube ich wieder alle 60.000 km vorgeschrieben.

So ein Ölwechsel ist allemal günstiger als ein neues Getriebe.
 

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Auch wenn ein regelmäßiger Getriebeölwechsel inspektionsmäßig von Mazda nicht vorgesehen ist, scheint es doch nicht allzu kompliziert zu sein (für den versierten Schrauber :eek:).

An der Unterseite der Getriebe-Ölwanne soll eine Ablaßschraube sein. Hier mal ein Bild von meinem CX-5:

Oelwanne Automatikgetriebe.JPG

Um dort ranzukommen, muss natürlich vorher die Kunststoff-Unterbodenabdeckung entfernt werden.

An der Oberseite des Getriebes sitzt ein Mini-Peilstab (dipstick). Um an diesen heranzukommen, muß eventuell (?) der Luftfilter ausgebaut werden. Der Peilstab ist mit einer Sechskantschraube befestigt. Am Peilstab sind übrigens zwei Markierungen L (low) und F (full).

Dipstick.png

Ab und zu wäre es auch sinnvoll, das Ölsieb (oil strainer Part# FZ01-21-500) im Getriebe mit auszutauschen. Dazu muß die Ölwanne runter (16 Schrauben + Silikon-Dichtung). Gleichzeitig kann die Ölwanne ausgewischt und der darin liegende Magnet gereinigt werden.

Oil Strainer.png

Bei der Re-Montage der Ölwanne sollen laut Mazda neue Schrauben !!! verwendet werden (16 Stk. M6x1, l=15mm); das Dichtungssilikon hat die Bezeichnung "TB1217E".

Silicone Sealant.png

Als Automatikgetriebeöl ist "ATF FZ" zu verwenden; das Zeug ist blau. Die Füllmenge ist im Owners Manual mit 7.8L angegeben (k.A. ob mit oder ohne Wandler-Inhalt).
Das ATF (Automatic Transaxle Fluid) soll beim Prüfen des Füllstandes ca. 45-55°C haben; also einfüllen, grob messen, warm fahren, nachmessen.

Warmfahren ohne Lufi ist natürlich blöd, darum wird der Dipstick in der Werkstatt wohl von unten demontiert und montiert, d.h. auf der Hebebühne. Ansonsten müsste eben der Lufi wieder rein und zum nachprüfen wieder raus... (???)

Zwischen den Markierungen L und F ist ein markierter Bereich am Dipstick, dort soll sich der Füllstand befinden. Normalerweise wird im Motor-Leerlauf gemessen (was dann wirklich nur auf einer Hebebühne geht...)

Marker.png

Bei der Re-Montage des Dipsticks soll laut Mazda ein neuer O-Ring verwenden werden.

Siehe auch Service-Bulletin 05-003/13.

Ich werde mich ersteinmal nicht daran vergreifen, noch ist ja alles bestens.
Und auch im Service-Bulletin steht:
- "filled for life"
- "not change intervalls for ATF required"
- "flushing ist not recommended as part of service maintenance"
 

Chris1969

Mitglied
Hallo und herzlichen Dank für die Antworten.

Besonders @AmiVanFan

Vielen Danke für die ausführliche und bebilderte Antwort. So in etwa gings bei meinem Mercedes auch. Der Wandler hat dort keine Ablassschraube mehr. Und einen "Peilstab" hat man sich dort auch gespart ;-)
Also geht es doch. Und empfehlenswert ist das meiner Meinung nach sicher, auch wenn es eine lifetime Füllung sein soll.

Das von dir erwähnte "Sieb" ist wahrscheinlich ein Filter, den man wechseln sollte. So kenne ich es jedenfalls von Mercedes.

Nochmals DANKE

Schönes Wochenende Christian
 

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Aber gabs nen CX5 mit mechanischer Ganganzeige?
Natürlich nicht. Die Videoclips auf carcarekiosk.com sind mit Sequenzen von von verschiedenen Fahrzeugtypen zusammengestellt. Nur dort, wo es wirklich fahrzeugspezifisch wird, wird die Original-Situation gezeigt (z.B. Ausbau des Dipstick bei einem Automatik-Benziner). Der Ausschnitt mit der mechanischen Ganganzeige soll nur verdeutlichen, dass die Gänge durchzuschalten sind. Kenne ich auch so von früher.

Das von dir erwähnte "Sieb" ist wahrscheinlich ein Filter
Ja, natürlich. In der englischen Übersetzung des Mazda-WHB steht "oil strainer", also Ölsieb. Die hätten auch "oil filter" oder "transaxle oil filter" oder umgangssprachlich "tranny oil filter" schreiben können...

Der Wandler hat dort keine Ablassschraube mehr
Ein eigentliche Wandler (torque converter) hat meines Wissen keine Ablassschraube, sondern nur an der Ölwanne, falls der Hersteller überhaupt eine vorgesehen hat. Beim A604 / 41TE (Chrysler) gab es auch keine; damit war man gezwungen, immer die Ölwanne zu demontieren, um auch den Ölfilter zu wechseln. Es sollte kein Ölwechel ohne Filterwechsel gemacht werden, wozu eine Ablassschraube verleiten könnte. War meistens ´ne riesen Sauerei, wenn die Brühe über den Rand der gelösten Ölwanne herausquoll...

Du meinst mit "Wandler" wahrscheinlich das komplette "Wandlergetriebe". Aber das kann schnell zu Missverständnissen führen, denn der Wandler ist nur ein Bauteil davon.

Hier mal noch ein paar zusammengeführte Infos zum Überblick:
Aufbau des FW6AX-EL 6-Speed beim AWD. Mit Nr. 16 ist der eigentliche Wandler gekennzeichnet. Das "X" in der Getriebe-Typbezeichnung steht für die AWD-Variante. Die FWD-Variante heisst FW6A-EL (hat keinen Abgang zur Kardanwelle).

Demontage von Ölwanne und Peilstab, Re-Montage der Ölwanne, Re-Montage des Peilstabes.
 

Chris1969

Mitglied
Du meinst mit "Wandler" wahrscheinlich das komplette "Wandlergetriebe". Aber das kann schnell zu Missverständnissen führen, denn der Wandler ist nur ein Bauteil davon.

Nein ich meine schon den Wandler!
Dieser ist ja quasi am Getriebe angeflanscht. In ihm befinden sich etwa 1 bis 1,5 Liter Öl. Wenn du Das Getriebeöl abläßt verbleibt im Wandler immer Öl, es sei denn er hat eine separate Ablaßschraube.
Die hat Mercedes wie gesagt auch wegrationalisiert. Entweder man lebt dann mit dem Rest-Altöl nach dem Ölwechsel oder führt eine Spülung des Wandlers nach der Tim Eckart Methode durch.
Ich habe mich darauf beschränkt alle 60 tkm das Öl abzulassen, die Ölwanne zu demontieren, Filter zu wechseln, Magnet zu reinigen und alles wieder schön zusammenzubauen und aufzufüllen. Da Mercedes ja nur einen Ölwechsel vorsieht (zumindest bei meinem Fahrzeugtyp) tue ich ja breits mehr als vorgesehen. Und da das Öl noch recht gut aussah (immer noch rot und nicht schwarz) hab ich mich darauf beschränkt nicht noch mehr Aufwand zu betreiben.
Natürlich sollte der Filter gewechselt werden und nicht nur das Öl. Dies aber mit einer fehlenden Ölablaßschraube quasi zu erzwingen, weil du dann eh die Ölwanne demontieren mußt, ist ja heftig. Die Sauerei kann ich mir gut vorstellen.:(

Nochmals Danke für deine ausführlichen Ausführungen.

Gruß Christian
 

AmiVanFan

Moderator
Teammitglied
Ja, das mit dem Öl im Wandler ist mir bekannt.
Allerdings kannte ich bisher keinen Wandler, wo eine von außen zugängliche Ablassschraube dran ist. Gut möglich, dass das bei den älteren Mercedes-Getrieben mal so war. Man lernt ja immer dazu.

Allerdings würde eine Ablassschraube bei vielen Motor-Getriebekonstruktionen keinen Sinn machen, da das Getriebe ja am Motor angeflanscht ist und man den Wandler nicht ohne weiteres zu Gesicht bekommt, wenn nicht gerade eine Wandlerabdeckung zugänglich ist.

Da man den Wandler nur entfernen kann, wenn auch das Getriebe ausgebaut wird, kann man auf die Ablassschraube dann auch verzichten. Das Öl geht dann nur raus, wenn auch der Wandler ausgebaut ist, es sei denn, man macht ein flushing, d.h. Getriebeöl-Vor- und Rücklaufleitung zum externen Getriebeölkühler abmachen und diese zu externen Ölbehältern verlängern und das Öl im Leerlauf durchlaufen lassen.

Wusste gar nicht, dass man das hier in D nach "Tim Eckart" benannt hat. Das gab es (für mich) schon vorher und nannte sich einfach "(Transmission) Oil Flush(ing)" klick ;) und hab ich auch schon gemacht :). Ist aber eigentlich nicht notwendig; nur wenn das Öl z.B. aufgrund verbrannter Lamellen wirklich hinüber ist (das riecht man dann auch, leider nicht sofort beim Mazda CX-5, weil man an den Dipstick nicht ohne weiteres rankommt :( )
Bei Metallspänen im Getriebeöl empfiehlt sich sowieso eine Komplett-Demontage, weil meistens irgendwas im Getriebe schon kaputt gegangen ist. Da hält auch ein Flushing nicht lange vor...
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben