@Codi
Einfach mal Danke für solch einen Beitrag

Da schreibt einer aus seinem Erfahrungsschatz und gibt auch noch seinen Hintergrund preis
Ich helfe gerne wenn ich kann. Warum sollte ich mein Wissen und meine Erfahrungen für mich behalten?
Zum Thema Hintergrund - oftmals ist es ganz gut zu wissen wer dahinter steht. Jemand der beruflich damit zu tun hat/hatte oder ein Mensch der es hobbymäßig macht. Wobei es auch ganz gute Hobbyschrauber gibt, die auf Grund der Jahre auch so ihre Erfahrungen gemacht haben.
Und wenn wir schon einmal dabei sind, den Beruf erlernt habe ich in einer freien Werkstatt. Da haben wir auch eine Zeit gebraucht bis man so einige Kniffe wusste(z.B. Kupplungswechsel Opel ohne Getriebeausbau). Danach bin ich zum freundlichen Opelhändler gewechselt, der dann irgendwann in Insolvenz gegangen ist. Da man ja Geld braucht bin ich dann zu den Amateuren gegangen die Unfug treiben. Dort habe ich den Gründer der Kette persönlich kennengelernt. Zur Eröffnung der 200ten Filiale trafen wir uns alle in Frankfurt/M. zur Feier, wo P. Unger uns jedem persönlich die Hand gegeben hat. Zu dieser Zeit war das Klima innerhalb des Unternehmens noch ganz gut und die Stimmung toll. Das Drama ging ab da los, als es hieß die Kette geht an die Börse. Herr Unger saß bereits im Zug in Richtung Frankfurt, als er plötzlich sich besann und das Ganze abgeblasen hat. Er verkaufte das Unternehmen ohne die Immobilien an "Heuschrecken" aus den USA (KKR). Jetzt war plötzlich das Lager sehr leer und den Kunden wurde aller möglicher Mist angedreht. Die Preise gingen steil nach oben und die Kunden blieben aus. Auch der Druck auf die MA nahm stetig zu und so verließen viele MA das Unternehmen. Die Kette wurde mehrfach verkauft bis sie nun bei den Franzosen geblieben ist. Hätten die hier nicht gekauft, dann wäre das Unternehmen schon lange Geschichte.
Ich selbst habe mich damals auch dort verabschiedet und habe woanders wieder angefangen (freie Werkstatt).
Leider hat mir eben die Gesundheit einen Strich auf dem Weg gemacht und ich musste/durfte mich neu orientieren.
Aber auch hier wäre es bald erneut zu einem Ernstfall gekommen. Vor fast genau einem Jahr durfte ich längere Zeit die Leistungen der Uniklinik genießen. Mein Leben hing am berühmten seidenen Faden und ich darf froh sein jetzt und hier schreiben zu können. In den 4 Monaten in der Klinik wurde ich 3x operiert, wobei jedes Mal die Gefahr bestanden hat zu erblinden. Nunmehr bin ich froh, dass es dort wirkliche Spezialisten gibt die ihr Handwerk verstehen und ihr Wissen sehr umfangreich ist. Da bei der 2ten OP Komplikationen aufgetreten waren, hatte man sich letztlich entschlossen den Schädel zu öffnen und praktisch von oben herab zu operieren. Ich sag mal so, diese Erfahrung braucht man nicht wirklich! Durch Nachblutungen im Gehirn bin ich ins Koma gefallen und habe bis heute einen totalen Filmriss. Erinnern kann ich mich erst ab da , als der Pfleger auf der ITS mir sagte, dass "ich ihm gar nicht gut gefallen habe".
Ursache für das Ganze war ein vereiterter Abszess, der vom Auge her ins Gehirn gewandert ist. Ausgelöst von einem Erreger den wir immer mit uns herumtragen. Aber wenn man etwas geschwächt ist, dann kann der einem ziemlich zusetzen, bis hin zur Sepsis und Nierenversagen.
Schon bevor mir dies alles passiert ist hatte ich Achtung vor dem Leben. Umso mehr achte ich jetzt darauf und es wurde mir wieder stark bewusst wie schnell man "vom Fenster weg" sein kann.
VG
Codi