Das Orakel
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Nun habe ich die ersten 1.000 km mit dem neuen CX-5 FL Exclusive-Line hinter mich gebracht und möchte mit diesem Beitrag meine rein subjektiven Eindrücke schildern.
Der CX-5 ist in vielerlei Hinsicht etwas vollkommen Neues für mich. Nach 23 Jahren Mercedes Limousinen ist der CX-5 der erste SUV, der erste Neuwagen und das erste Fahrzeug aus japanischer Produktion. Warum ist es nicht wieder ein Mercedes geworden? Nach längerer Recherche und Vergleichen in der kompakten SUV-Klasse ist der einzig vergleichbare in der Größe der GLK, bei dem auf Grund des für mich unschönen kastenförmigen Designs und des sehr hohen Preises der Trennungsschmerz von der Marke mit dem Stern nicht so stark war. Ok, wenn man drin sitzt sieht man es nicht, aber man muss schließlich auch immer zum Auto gehen wenn man fahren will und da schaut man schon hin. Mercedes sieht es wohl inzwischen auch so, denn der GLK Nachfolger soll deutlich weichere und gefälligere Formen erhalten. Auch meine Freunde müssen sich an das für sie fremde Erscheinungsbild gewöhnen, wenn ich zukünftig aus einem japanischen SUV steige.
Da ich Autos zwischen 5 und 10 Jahre fahre und ich beruflich aus dem Maschinenbau komme, schau ich mir vor allem den Antrieb, Motor und Automatikgetriebe genauer an. Der Mazda Common Rail Diesel mit Turboaufladung ist Drehmomentstark, hat ein vernünftiges Hubraum/Leistungs-Verhältnis, die Ventilsteuerung erfolgt mit Steuerkette (leider nur Simplex und keine Duplex) und das sauber schaltende Wandlergetriebe verspricht Langlebigkeit. Nach diesen Kriterien fiel z. B. auch der Nissan Qashqai, für den ich mich auch mal interessierte, schnell aus dem Rennen.
Obwohl ich den CX-5 zuerst gar nicht auf dem Schirm hatte, wurde er immer interessanter je mehr ich mich mit ihm beschäftigte. Mazda hat sich als Marke gut etabliert und die Kundenzufriedenheit ist hoch.
Als ich das erste Mal auf dem Fahrersitz des CX-5 im Showroom Platz nahm, fühlte ich mich sofort wohl. Alles war dort wo es sein sollte, alles fühlte sich gut an. Das Ergebnis des Euro-NCAP-Crashtests ist hervorragend und der 100.000 km Test von AB liest sich auch gut. Das was mir nicht ganz so gefallen hat (wie z. B. die Mittelkonsole und das Info- und Entertainmentsystem), sollte mit dem FL (soweit schon bekannt und man es auf den Fotos erkennen konnte) verbessert werden. Das einzige was mir etwas missfiel war der akustisch raue, kernige 175 PS Dieselmotor, welcher den Vorführwagen bei der Probefahrt antrieb. Ich mag es eher komfortabel leise als sportlich rau, aber der FL sollte angeblich besser gedämmt und leiser sein. Für einen SUV war ich aber bereit in der Hinsicht Abstriche zu machen.
Da mich der CX-5 in der Summe seiner Eigenschaften überzeugte, gab ich Anfang Februar die Bestellung auf. Liefertermin Anfang Juni. Zu meinem Glück durfte ich ein Fahrzeug aus einer Vorbestellung meines fMH mit der gleichen Konfiguration haben und konnte das Fahrzeug schon nach (gefühlten endlosen) 6 Wochen Wartezeit Mitte März in Empfang nehmen.
Was mich sehr positiv überraschte war, dass meine Hoffnung auf eine bessere Dämmung und somit einen leiseren Motor voll erfüllt wurde. Schon beim ersten Anlassen des Motors hörte ich, dass der Diesel im FL deutlich leiser läuft. Auch wenn man mehr Gas gibt um schneller zu beschleunigen, schnurrt der Diesel seidenweich, er hört sich super an. Mazda ist die Verbesserung der Dämmung sehr gut gelungen.
In meiner zuletzt gefahrenen 11 Jahre alten Mercedes C-Klasse war ein vergleichbarer CDI mit gleichem Hubraum und gleicher Leistung, aber etwas weniger Drehmoment verbaut. Man merkt recht gut, dass der Antrieb einer moderneren Generation entsprungen ist. Bei vergleichbaren Werten schüttelt der Mazda-Diesel die Kraft leichter aus dem Ärmel. Der Motor scheint drehfreudiger zu sein und ich kann das Lob der vielen Tests sehr gut nachvollziehen.
Die Motoren werden heute immer sauberer, aber in Sachen Verbrauch hat sich in der letzten Dekade leider nicht viel getan. Selbst bei gemütlicher Fahrweise, bei der der Luftwiederstand eine nicht so große Rolle spielt, verbraucht der Mazda Diesel mindestens so viel wie der 11 Jahre alte Mercedes CDI, und der hatte noch kein i-Stop!
Das Automatikgetriebe schaltet schon im kalten Zustand schnell, weich, ruckfrei und harmoniert mit dem 150 PS Diesel ausgezeichnet. Es schaltet nicht zickig hin und her, sondern nutzt das starke Drehmoment des Motors. Wenn man beschleunigen will und das Gas schneller drückt schaltet das Getriebe sofort herunter. Bei Bremsvorgängen bei Beragabfahrten schaltet es ebenso logisch automatisch zurück. Eins zwei Gänge mehr hätte dem neu entwickelten Getriebe sicher gut zu Gesicht gestanden, so mal bei anderen Herstellern inzwischen schon Automaten mit 8 und mehr Gängen Standard sind. Dies ermöglicht eine feinere Abstufung und eine kompaktere und leichtere Getriebebauform.
Das Fahrwerk ist eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Es schluckt noch kleinere Bodenwellen, ist aber straff genug, damit der hohe SUV-Aufbau nicht schon bei kleinen Lenkradbewegungen zum Wackeln neigt, Wer schon einmal einige km mit der ersten Generation Mercedes A- oder B-Klasse gefahren ist, versteht was ich meine. Der Dicke lässt sich gut in die Kurven bewegen, und bleibt auf schnelleren Autobahnfahrten schön leise, nur die Windgeräusche steigen deutlich, was offenbar der Form des hohen Aufbaus geschuldet ist.
Was mich auch sehr begeistert sind die hellen weißen Voll-LED-Scheinwerfer. Nachts auf einer unbeleuchteten kurvenreichen Strecke kann man es genießen, wie das Kurvenlicht werkelt und den Fahrweg in Kurvenrichtung sehr gut vorausschauend ausleuchtet.
Die Assistent-Systeme arbeiten gut und zuverlässig. Der Spurwechsel-Assistent warnt vor heraneilenden Autos auf der Nebenspur mit Warnlichtern in den Außenspiegeln, und die Ausparkhilfe warnt beim Rückwärts Ausparken vor nahendem Querverkehr.
Die Verarbeitung des Fahrzeugs ist rundum gut. In einem Auto darf bei mir nichts, aber auch gar nichts klappern, krächzen oder knirschen. Ich möchte neben dem Radio nur Motor-, Abroll-, und Windgeräusche hören. Und genau das erfüllt der CX-5 bisher gut. Der Spalt an der A-Säulenverkleidung ist unschön und ein leidiges Thema, aber man kann durch etwas schieben und drücken etwas Abhilfe schaffen. Vibrierende Außenspiegel und eine flatternde Motorhaube kenne ich nicht. Die durchgehend weiße Beleuchtung aller Armaturen und Schalter ist stimmig und sieht edel aus. Die getrennt umlegbaren Rücksitze, welche sich sehr flach umklappen lassen sind gut gemacht.
Das neue MZD Connect Info- und Entertainmentsystem hat einen größeren Bildschirm bekommen, den man im Stillstand auch als Touchscreen nutzen kann. Das System lässt sich über den Zentraldrehknopf auf der Mittelkonsole gut und logisch bedienen. Über das System werden auch die Fahrzeugeinstellungen vorgenommen. Eine gute Idee ist das übersichtliche Favoritenmenü in dem man schnell das gewünschte Hörprogramm, einen Kommunikationspartner oder Fahrziele auswählen kann.
Das neue SD-Navigationssystem funktioniert bisher gut. Sehr nett finde ich die Darstellung der Abfahrtbilder in Nachtlook mit Scheinwerferbeleuchtung. Auch aktuelle Verkehrsstörungen werden angezeigt, ohne dass man dafür mit dem Handy irgendwie verbunden sein muss. Nur der Ton der Ansagen könnte klarer sein, so mal sich die Schlafzimmerstimme von „Uschi“(so haben wir sie getauft) sehr nett anhört. Man wartet förmlich darauf, dass sie sagt: „Sie haben Ihr Ziel erreicht…, und nun gebe ich Dir noch meine Telefonnummer!“
Das DAB-Empfangsteil funktioniert super und ich kann endlich auch „Absolut Relax“ (ein Sender den wir auch gerne zu Hause als Internetradio hören) im Auto empfangen. Das DAB-Radio funktioniert nicht nur musikalisch digital, sondern auch sonst: Entweder der Sender wird rauschfrei gespielt, oder eben nicht, dazwischen gibt es nichts.
Auch Musik vom USB-Stick funktioniert bisher einwandfrei. Es werden Interpret, Titel, Album sowie das Coverbild angezeigt. Das Navigieren in einzelnen Ordnern ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber geht. Bei Unterbrechung macht das System beim letzten gehörten Titel weiter.
Mein iPhone verbindet sich sofort mit dem MZD Connect und die Kontaktdaten, Anruflisten und Favoriten werden schnell eingelesen. Die Freisprecheinrichtung funktioniert einwandfrei, aber auch hier könnte der Ton über die Lautsprecher etwas sauberer klingen. Beim Gesprächspartner kommt die Sprache hingegen gut an.
Was mir am CX-5 nicht so gefällt oder was ich etwas vermisse:
Mir hat es immer gut gefallen wenn ich nachts auf einem großen schlecht beleuchteten Parkplatz die Fernbedienung drückte und mein Auto sich mit der Außenbeleuchtung meldete. Da der Lichtschalter bei mir immer auf Automatik steht (was auch sonst ausgezeichnet funktioniert), bleibt der CX-5 aber leider dunkel. Die automatische Leaving-Home Lichtfunktion arbeitet nur dann, wenn der Lichtschalter nicht auf Automatik steht! Hallo Mazda, was soll das? Warum habt ihr das nicht bei Audi, BMW, Ford, Mercedes oder VW richtig abgeguckt?
Die Mittelarmlehne zwischen Fahrer und Beifahrer finde ich ziemlich missglückt. Zum einen ist sie für mich zu weit hinten platziert, denn obwohl durch meine Größe bedingt der Fahrerersitz ganz hinten steht, finde ich auf der Mittelarmlehne mit dem Ellenbogen keinen richtigen Halt. Die breite Lehne wurde beim FL leider einem zweiten Getränkehalter geopfert, so dass der Beifahrer, in diesem Falle ist es am häufigsten meine Frau, nichts von der Armlehne hat. Meine Frau erwähnt in diesem Zusammenhang auch gerne, dass sich die Mittelarmlehne in ihrem VW Golf sowohl in der Höhe als auch in der Länge verstellen lässt. Ich hoffe hier auf eine zukünftige Lösung aus dem Zubehörhandel - für die Mittelarmlehne versteht sich!
Und was ist unter der Armlehnklappe? Stephen Hawking würde es als den klaren Beweis für die Existenz von schwarzen Löchern ansehen. Was dort hinein gelangt kommt niemals wieder heraus und erinnert mich ein wenig an die Handtasche meiner Frau. In dem schwarzen Loch befindet sich auch etwas versteckt eine 12 V-Steckdose. Gut das ich ein eingebautes Navi habe, denn sonst hätte ich ein Problem das Handy mit der TomTom App an der Windschutzscheibe zu befestigen und mit Strom zu versorgen.
Auch inzwischen bei vielen Fahrzeugen europäischer Hersteller schon länger Standard ist das automatische verriegeln der Türen nach dem losfahren. Bei den amerikanischen Varianten des CX-5 ist das auch Standard, Mazda müsste es also nicht neu erfinden sondern einfach in die europäischen Modelle übertragen.
Die beheizbare Heckscheibe schaltet sich nicht nach einer gewissen Zeit automatisch ab, und auch die gut und schnell heizende Sitzheizung schaltet nicht automatisch auf eine kleinere Stufe zurück. Beides ist bei einem gewissen Hersteller aus Sindelfingen schon sehr lange usus.
Die Exklusivität der Exclusive-Line dringt leider nicht bis zu den Fondpassagieren vor, denn die Chromleiste in den Türen neben den Fensterhebern gibt es nur in den Fronttüren. Hier hätte ich mir (wie beim Sports-Line umgesetzt) einen einheitlichen Look auch im Fond gewünscht, denn der Passagierraum hört schließlich nicht nach der B-Säule auf.
Dies sind alles rein subjektive Dinge und Kleinigkeiten die mir den Spaß am CX-5 nicht nehmen können, die aber in einen Erfahrungsbericht gehören.
Fazit:
Die Fahrleistungen, die Verarbeitung, die Detaillösungen sind überzeugend und die kleinen Wermutstropfen kann ich gut verschmerzen. Wenn ich einsteige fühle ich mich zu Hause und freue mich darauf mit ihm loszuziehen. Der CX-5 ist ein tolles Auto mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis und macht richtig Spaß!
Der CX-5 ist in vielerlei Hinsicht etwas vollkommen Neues für mich. Nach 23 Jahren Mercedes Limousinen ist der CX-5 der erste SUV, der erste Neuwagen und das erste Fahrzeug aus japanischer Produktion. Warum ist es nicht wieder ein Mercedes geworden? Nach längerer Recherche und Vergleichen in der kompakten SUV-Klasse ist der einzig vergleichbare in der Größe der GLK, bei dem auf Grund des für mich unschönen kastenförmigen Designs und des sehr hohen Preises der Trennungsschmerz von der Marke mit dem Stern nicht so stark war. Ok, wenn man drin sitzt sieht man es nicht, aber man muss schließlich auch immer zum Auto gehen wenn man fahren will und da schaut man schon hin. Mercedes sieht es wohl inzwischen auch so, denn der GLK Nachfolger soll deutlich weichere und gefälligere Formen erhalten. Auch meine Freunde müssen sich an das für sie fremde Erscheinungsbild gewöhnen, wenn ich zukünftig aus einem japanischen SUV steige.
Da ich Autos zwischen 5 und 10 Jahre fahre und ich beruflich aus dem Maschinenbau komme, schau ich mir vor allem den Antrieb, Motor und Automatikgetriebe genauer an. Der Mazda Common Rail Diesel mit Turboaufladung ist Drehmomentstark, hat ein vernünftiges Hubraum/Leistungs-Verhältnis, die Ventilsteuerung erfolgt mit Steuerkette (leider nur Simplex und keine Duplex) und das sauber schaltende Wandlergetriebe verspricht Langlebigkeit. Nach diesen Kriterien fiel z. B. auch der Nissan Qashqai, für den ich mich auch mal interessierte, schnell aus dem Rennen.
Obwohl ich den CX-5 zuerst gar nicht auf dem Schirm hatte, wurde er immer interessanter je mehr ich mich mit ihm beschäftigte. Mazda hat sich als Marke gut etabliert und die Kundenzufriedenheit ist hoch.
Als ich das erste Mal auf dem Fahrersitz des CX-5 im Showroom Platz nahm, fühlte ich mich sofort wohl. Alles war dort wo es sein sollte, alles fühlte sich gut an. Das Ergebnis des Euro-NCAP-Crashtests ist hervorragend und der 100.000 km Test von AB liest sich auch gut. Das was mir nicht ganz so gefallen hat (wie z. B. die Mittelkonsole und das Info- und Entertainmentsystem), sollte mit dem FL (soweit schon bekannt und man es auf den Fotos erkennen konnte) verbessert werden. Das einzige was mir etwas missfiel war der akustisch raue, kernige 175 PS Dieselmotor, welcher den Vorführwagen bei der Probefahrt antrieb. Ich mag es eher komfortabel leise als sportlich rau, aber der FL sollte angeblich besser gedämmt und leiser sein. Für einen SUV war ich aber bereit in der Hinsicht Abstriche zu machen.
Da mich der CX-5 in der Summe seiner Eigenschaften überzeugte, gab ich Anfang Februar die Bestellung auf. Liefertermin Anfang Juni. Zu meinem Glück durfte ich ein Fahrzeug aus einer Vorbestellung meines fMH mit der gleichen Konfiguration haben und konnte das Fahrzeug schon nach (gefühlten endlosen) 6 Wochen Wartezeit Mitte März in Empfang nehmen.
Was mich sehr positiv überraschte war, dass meine Hoffnung auf eine bessere Dämmung und somit einen leiseren Motor voll erfüllt wurde. Schon beim ersten Anlassen des Motors hörte ich, dass der Diesel im FL deutlich leiser läuft. Auch wenn man mehr Gas gibt um schneller zu beschleunigen, schnurrt der Diesel seidenweich, er hört sich super an. Mazda ist die Verbesserung der Dämmung sehr gut gelungen.
In meiner zuletzt gefahrenen 11 Jahre alten Mercedes C-Klasse war ein vergleichbarer CDI mit gleichem Hubraum und gleicher Leistung, aber etwas weniger Drehmoment verbaut. Man merkt recht gut, dass der Antrieb einer moderneren Generation entsprungen ist. Bei vergleichbaren Werten schüttelt der Mazda-Diesel die Kraft leichter aus dem Ärmel. Der Motor scheint drehfreudiger zu sein und ich kann das Lob der vielen Tests sehr gut nachvollziehen.
Die Motoren werden heute immer sauberer, aber in Sachen Verbrauch hat sich in der letzten Dekade leider nicht viel getan. Selbst bei gemütlicher Fahrweise, bei der der Luftwiederstand eine nicht so große Rolle spielt, verbraucht der Mazda Diesel mindestens so viel wie der 11 Jahre alte Mercedes CDI, und der hatte noch kein i-Stop!
Das Automatikgetriebe schaltet schon im kalten Zustand schnell, weich, ruckfrei und harmoniert mit dem 150 PS Diesel ausgezeichnet. Es schaltet nicht zickig hin und her, sondern nutzt das starke Drehmoment des Motors. Wenn man beschleunigen will und das Gas schneller drückt schaltet das Getriebe sofort herunter. Bei Bremsvorgängen bei Beragabfahrten schaltet es ebenso logisch automatisch zurück. Eins zwei Gänge mehr hätte dem neu entwickelten Getriebe sicher gut zu Gesicht gestanden, so mal bei anderen Herstellern inzwischen schon Automaten mit 8 und mehr Gängen Standard sind. Dies ermöglicht eine feinere Abstufung und eine kompaktere und leichtere Getriebebauform.
Das Fahrwerk ist eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Es schluckt noch kleinere Bodenwellen, ist aber straff genug, damit der hohe SUV-Aufbau nicht schon bei kleinen Lenkradbewegungen zum Wackeln neigt, Wer schon einmal einige km mit der ersten Generation Mercedes A- oder B-Klasse gefahren ist, versteht was ich meine. Der Dicke lässt sich gut in die Kurven bewegen, und bleibt auf schnelleren Autobahnfahrten schön leise, nur die Windgeräusche steigen deutlich, was offenbar der Form des hohen Aufbaus geschuldet ist.
Was mich auch sehr begeistert sind die hellen weißen Voll-LED-Scheinwerfer. Nachts auf einer unbeleuchteten kurvenreichen Strecke kann man es genießen, wie das Kurvenlicht werkelt und den Fahrweg in Kurvenrichtung sehr gut vorausschauend ausleuchtet.
Die Assistent-Systeme arbeiten gut und zuverlässig. Der Spurwechsel-Assistent warnt vor heraneilenden Autos auf der Nebenspur mit Warnlichtern in den Außenspiegeln, und die Ausparkhilfe warnt beim Rückwärts Ausparken vor nahendem Querverkehr.
Die Verarbeitung des Fahrzeugs ist rundum gut. In einem Auto darf bei mir nichts, aber auch gar nichts klappern, krächzen oder knirschen. Ich möchte neben dem Radio nur Motor-, Abroll-, und Windgeräusche hören. Und genau das erfüllt der CX-5 bisher gut. Der Spalt an der A-Säulenverkleidung ist unschön und ein leidiges Thema, aber man kann durch etwas schieben und drücken etwas Abhilfe schaffen. Vibrierende Außenspiegel und eine flatternde Motorhaube kenne ich nicht. Die durchgehend weiße Beleuchtung aller Armaturen und Schalter ist stimmig und sieht edel aus. Die getrennt umlegbaren Rücksitze, welche sich sehr flach umklappen lassen sind gut gemacht.
Das neue MZD Connect Info- und Entertainmentsystem hat einen größeren Bildschirm bekommen, den man im Stillstand auch als Touchscreen nutzen kann. Das System lässt sich über den Zentraldrehknopf auf der Mittelkonsole gut und logisch bedienen. Über das System werden auch die Fahrzeugeinstellungen vorgenommen. Eine gute Idee ist das übersichtliche Favoritenmenü in dem man schnell das gewünschte Hörprogramm, einen Kommunikationspartner oder Fahrziele auswählen kann.
Das neue SD-Navigationssystem funktioniert bisher gut. Sehr nett finde ich die Darstellung der Abfahrtbilder in Nachtlook mit Scheinwerferbeleuchtung. Auch aktuelle Verkehrsstörungen werden angezeigt, ohne dass man dafür mit dem Handy irgendwie verbunden sein muss. Nur der Ton der Ansagen könnte klarer sein, so mal sich die Schlafzimmerstimme von „Uschi“(so haben wir sie getauft) sehr nett anhört. Man wartet förmlich darauf, dass sie sagt: „Sie haben Ihr Ziel erreicht…, und nun gebe ich Dir noch meine Telefonnummer!“
Das DAB-Empfangsteil funktioniert super und ich kann endlich auch „Absolut Relax“ (ein Sender den wir auch gerne zu Hause als Internetradio hören) im Auto empfangen. Das DAB-Radio funktioniert nicht nur musikalisch digital, sondern auch sonst: Entweder der Sender wird rauschfrei gespielt, oder eben nicht, dazwischen gibt es nichts.
Auch Musik vom USB-Stick funktioniert bisher einwandfrei. Es werden Interpret, Titel, Album sowie das Coverbild angezeigt. Das Navigieren in einzelnen Ordnern ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber geht. Bei Unterbrechung macht das System beim letzten gehörten Titel weiter.
Mein iPhone verbindet sich sofort mit dem MZD Connect und die Kontaktdaten, Anruflisten und Favoriten werden schnell eingelesen. Die Freisprecheinrichtung funktioniert einwandfrei, aber auch hier könnte der Ton über die Lautsprecher etwas sauberer klingen. Beim Gesprächspartner kommt die Sprache hingegen gut an.
Was mir am CX-5 nicht so gefällt oder was ich etwas vermisse:
Mir hat es immer gut gefallen wenn ich nachts auf einem großen schlecht beleuchteten Parkplatz die Fernbedienung drückte und mein Auto sich mit der Außenbeleuchtung meldete. Da der Lichtschalter bei mir immer auf Automatik steht (was auch sonst ausgezeichnet funktioniert), bleibt der CX-5 aber leider dunkel. Die automatische Leaving-Home Lichtfunktion arbeitet nur dann, wenn der Lichtschalter nicht auf Automatik steht! Hallo Mazda, was soll das? Warum habt ihr das nicht bei Audi, BMW, Ford, Mercedes oder VW richtig abgeguckt?
Die Mittelarmlehne zwischen Fahrer und Beifahrer finde ich ziemlich missglückt. Zum einen ist sie für mich zu weit hinten platziert, denn obwohl durch meine Größe bedingt der Fahrerersitz ganz hinten steht, finde ich auf der Mittelarmlehne mit dem Ellenbogen keinen richtigen Halt. Die breite Lehne wurde beim FL leider einem zweiten Getränkehalter geopfert, so dass der Beifahrer, in diesem Falle ist es am häufigsten meine Frau, nichts von der Armlehne hat. Meine Frau erwähnt in diesem Zusammenhang auch gerne, dass sich die Mittelarmlehne in ihrem VW Golf sowohl in der Höhe als auch in der Länge verstellen lässt. Ich hoffe hier auf eine zukünftige Lösung aus dem Zubehörhandel - für die Mittelarmlehne versteht sich!
Und was ist unter der Armlehnklappe? Stephen Hawking würde es als den klaren Beweis für die Existenz von schwarzen Löchern ansehen. Was dort hinein gelangt kommt niemals wieder heraus und erinnert mich ein wenig an die Handtasche meiner Frau. In dem schwarzen Loch befindet sich auch etwas versteckt eine 12 V-Steckdose. Gut das ich ein eingebautes Navi habe, denn sonst hätte ich ein Problem das Handy mit der TomTom App an der Windschutzscheibe zu befestigen und mit Strom zu versorgen.
Auch inzwischen bei vielen Fahrzeugen europäischer Hersteller schon länger Standard ist das automatische verriegeln der Türen nach dem losfahren. Bei den amerikanischen Varianten des CX-5 ist das auch Standard, Mazda müsste es also nicht neu erfinden sondern einfach in die europäischen Modelle übertragen.
Die beheizbare Heckscheibe schaltet sich nicht nach einer gewissen Zeit automatisch ab, und auch die gut und schnell heizende Sitzheizung schaltet nicht automatisch auf eine kleinere Stufe zurück. Beides ist bei einem gewissen Hersteller aus Sindelfingen schon sehr lange usus.
Die Exklusivität der Exclusive-Line dringt leider nicht bis zu den Fondpassagieren vor, denn die Chromleiste in den Türen neben den Fensterhebern gibt es nur in den Fronttüren. Hier hätte ich mir (wie beim Sports-Line umgesetzt) einen einheitlichen Look auch im Fond gewünscht, denn der Passagierraum hört schließlich nicht nach der B-Säule auf.
Dies sind alles rein subjektive Dinge und Kleinigkeiten die mir den Spaß am CX-5 nicht nehmen können, die aber in einen Erfahrungsbericht gehören.
Fazit:
Die Fahrleistungen, die Verarbeitung, die Detaillösungen sind überzeugend und die kleinen Wermutstropfen kann ich gut verschmerzen. Wenn ich einsteige fühle ich mich zu Hause und freue mich darauf mit ihm loszuziehen. Der CX-5 ist ein tolles Auto mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis und macht richtig Spaß!
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