Das Funktionsprinzip des Polarisationsfilters
Ok, ganz einfach: Stell dir eine Gefängniszelle mit Gitterstäben vor. So eine wie im Wilden Westen. Das Licht fällt nun auf die Gitterstäbe in die Zelle – und die Gitterstäbe sind der Polfilter.
Durch die senkrechten Gitter gelangen nun nicht mehr alle Lichtstrahlen in die Gefängniszelle: Nur die, deren Schwingungsrichtung ebenfalls vertikal (senkrecht) ist. Alle anderen werden von den Gitterstäben nicht durchgelassen.
Kurz gesagt: Ein Polfilter lässt nur Licht in einer bestimmten Polarisationsrichtung durch und sperrt das Licht anderer Polarisationsrichtungen aus. So wie ein Sieb, das kleine Partikel durchlässt und die großen auffängt.
Dadurch “fehlt” natürlich ein Teil des Lichts. Er wirkt also auch wie ein leichter Graufilter.
Das alles für sich genommen ist ja eher langweilig.
Richtig interessant wird es erst, wenn Teile des Lichts deines Motivs bereits polarisiert sind. Möglich wird dies durch Reflexion, Streuung, Absorption, Doppelbrechung oder künstliche Polarisation. Ich erspare dir die Details, du musst einfach nur wissen, dass polarisiertes Licht durchaus im echten Leben da draußen vorkommt.
Ok, gehen wir davon aus, dein Motiv enthält polarisiertes Licht. Dann kannst du den Polfilter so drehen, dass er genau dieses Licht auslöscht oder auch verstärkt. Auf dieser physikalischen Grundlage basieren die meisten Effekte, für die du einen Polfilter einsetzen willst.